Einer, der auch heute noch immer mitmischt
Trier · Der Trierer CDU-Politiker Horst Langes feiert heute seinen 85. Geburtstag. Der langjährige Europa-Parlamentsabgeordnete ist im Parteileben nach wie vor aktiv und verfolgt das politische Geschehen in Trier und der Region mit großem Interesse.
Trier. Er ist der letzte aus der Garde der Trierer CDU-Nachkriegsgranden: Horst Langes gehörte mit Heinrich Holkenbrink, Carl-Ludwig Wagner, Otto Theisen und Michael Kutscheid zu der christdemokratischen Kern-Truppe, die in Mainz ein gewichtiges Wort mitzureden hatte.
1956 kam der gebürtige Koblenzer als Lehrer nach Trier, keine sechs Jahre später war er, mit gerade mal 33 Jahren, Vorsitzender der Stadt-Partei - und blieb es mehr als ein Vierteljahrhundert.
Anders als viele seiner Generation schaffte er den Brückenschlag zu den (damals) jungen Wilden wie Helmut Schröer und Christoph Böhr. So hat seine Stimme bis heute Gewicht. Wovon Horst Langes auch Gebrauch macht, wie man von Insidern in Zusammenhang mit der kürzlich erfolgten Kür der künftigen CDU-Europaabgeordneten für die Region hört.
Auch wenn er in Mainz Kultur-Staatssekretär unter Legenden wie Bernhard Vogel und Hanna-Renate Laurien war: Seine Leidenschaft gehörte immer der Europapolitik. 1979, als ein Mandat in Brüssel manchen noch als politisches Abstellgleis erschien, entschied sich Langes aus eigenem Antrieb für eine Europa-Karriere. Er brachte es bis zum stellvertretenden Fraktionschef der EVP und vor allem zum einflussreichen Haushälter. So spielte er eine maßgebliche Rolle bei der Entscheidung, in Trier eine europäische Rechtsakademie einzurichten. Nach seinem Mandatsverzicht im Jahr 1994 widmete er sich in vielfältiger Weise der EU-Osterweiterung.
Altkanzler Helmut Kohl nannte ihn in einer persönlichen Widmung einst freundschaftlich einen "erprobten alten Gauner". Horst Langes, das politische Schlitzohr, dürfte es als Kompliment aufgefasst haben. DiL