Eissportler im Regen

Triers Eisportfans müssen sich in Geduld üben. Denn die Trierer Eissporthalle wird frühestens Anfang Dezember als Freiluft-Anlage öffnen. Der Eissportclub (ESC) befürchtet nun, dass seine Jugendmannschaften in dieser Saison nicht spielen können. Heute Abend wird der Dezernats auschuss über die weitere Sanierung der Halle beraten.

 Derzeit werden die Verstrebungen zwischen den Dachträgern entfernt, damit diese abgehoben werden können. Die Seitenwände sollen stehen bleiben. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Derzeit werden die Verstrebungen zwischen den Dachträgern entfernt, damit diese abgehoben werden können. Die Seitenwände sollen stehen bleiben. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier-Euren. (mehi) Wie die Rippen eines Wales ragen die hölzernen Dachträger in den Himmel. Bis vor rund zwei Wochen waren sie noch mit Dachmembran bedeckt. Den Abriss der Dachkonstruktion der Trierer Eissporthalle hatte die Stadt beschlossen, als feststand, dass eine Sanierung zu kostspielig wird (der TV berichtete). Wie es weitergeht, darüber informiert heute Abend Bürgermeister Georg Bernarding im Dezernatsauschuss.

"Wir gehen davon aus, dass wir bis auf die Säulen nackend dastehen werden", sagt Wolfgang Kinzig, Betriebsleiter der Halle und erster Vorsitzender des Eissportclubs Trier (ESC). In der kommenden Woche werden die Balken entfernt. Eigentlich hätte die Halle Anfang Oktober in Betrieb gehen sollen, doch da konnte erst der Auftrag zum Abbruch vergeben werden. Vermutlich wird die Eishalle "oben ohne" nun Anfang Dezember geöffnet, sagen die Stadt und Kinzig. Zu spät für die vier ESC-Jugendmannschaften. "Vermutlich müssen wir die zurückziehen oder nur Freundschaftsspiele austragen." Denn ohne Training könnten sie nicht in der Meisterschaft bestehen.

"Die erste Mannschaft haben wir aus dem Spielbetrieb zurückgezogen", berichtet der ESC-Vorsitzende. Die meisten Spieler hätten sich neue Vereine gesucht. "Hätten wir im Mai für die Liga gemeldet, wären wir in Regress genommen worden." Denn ohne Dach können die Spieltermine nicht garantiert werden. Die Damenmannschaft des zweiten Trierer Eishockey-Vereins, "Plätt Devils", hat ihre Auswärtsspiele vorgezogen. Für den dritten Verein, die Eiskunstläufer, werde es laut Kinzig ganz schwierig.

Er sieht nicht nur die Mitgliederzahlen in den Vereinen schwinden. Sozialdezernent Georg Bernarding erwartet erhebliche Besuchereinbußen; statt 35 000 Besucher wie in den vergangenen Jahren, prognostiziert er für die Saison 2008/2009 15 500 Gäste. "Wir hatten besonders viele Besucher bei schlechtem Wetter, die werden wohl ausbleiben", befürchtet Kinzig, "ebenso die Schulklassen, die an Wandertagen in die Eishalle in die Diedenhofener Straße gefahren sind, werden ausbleiben". Denn Regen werde dem Betrieb zu schaffen machen. "Aber wenn es ein bisschen schneit - eine wunderschöne Sache." Und noch eine Hoffnung bleibt. "Die Betonstreben können eine Basis für eine neue Dachkonstruktion sein."

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