Elisabeth-Krankenhaus sagt Pressegespräch über Zukunft der Klinik ab – Demo am Freitag

Trier · Am morgigen Freitag wollte das Elisabethkrankenhaus Trier (EKT) und das Mainzer Gesundheitsministerium die Öffentlichkeit über die offenbar anstehenden Kürzungen an der Klinik informieren. Am Donnerstagabend wurde das Pressegespräch abgesagt. Wann Klinik und Ministerium zu einem Ergebnis bei ihren Gesprächen über die Umstrukturierungen am Krankenhaus abschließen werden, ist offen.

Mitarbeiter, Angehörige und viele Familien, deren Kinder im Elisabeth-Krankenhaus geboren sind, rühren seit Tagen die Trommel, um Front zu machen gegen die möglicherweise drohende Schließung oder Verlegung der Geburtshilfestation und der Operationsabteilungen ins Marienkrankenhaus nach Trier-Ehrang. Für Freitag, 13.30 Uhr, haben sie zu einer Demo vor dem Elisabeth-Krankenhaus aufgerufen. Initiator der Demo ist die Gruppe "Gegen die Schließung der Abteilung Geburtshilfe im Elisabeth-Krankenhaus" auf der Internetseite Facebook, die mittlerweile auf mehr als 3500 Mitglieder angewachsen ist. Mit der Demonstration am Freitag will die Gruppe gegen eine mögliche Schließung der Gynäkologie kämpfen und Solidarität zeigen mit den möglicherweise von den Kürzungen betroffenen Mitarbeitern. Als Argument gegen die potenzielle Schließung der Geburtshilfeabteilung im EKT führt die Gruppe die besondere familiäre Atmosphäre der Station an. Außerdem befürchten die Demo-Veranstalter, dass im Falle einer Schließung der gynäkologischen Station am EKT, wo jährlich rund 500 Babys zur Welt kommen, die beiden übrigen Entbindungsstationen in Trier - am Mutterhaus und am Marienkrankenhaus - überlastet sein könnten. Das evangelische EKT und das katholische Marienkrankenhaus sind im März 2011 zum ökumenischen Verbundkrankenhaus Trier fusioniert. Damals hieß es, dass an beiden Standorten alle Abteilungen erhalten bleiben. Noch im Sommer hatte EKT-Geschäftsführer Rainer Kropp auf TV-Nachfrage erklärt, dass der Gynäkologischen Station des EKT keine Kürzungen bevorstehen würden. Vorige Woche wollte Kropp diese Aussage nicht mehr bestätigen. Eine offizielle Erklärung, ob und welche Abteilungen es künftig nur noch an einem der beiden Standorte des Verbundkrankenhauses existieren wird, gibt es allerdings noch nicht. Klinik und Mainzer Gesundheitsministerium hatten vor knapp zwei Wochen allerdings für den morgigen Freitag, 16.30 Uhr, ein Pressegespräch angekündigt, bei dem sie über die anstehenden Umstrukturierungen berichten wollten. "Die Gespräche zwischen den Trägern des Krankenhauses und der Gesundheitsministerin sind noch nicht abgeschlossen", begründete EKT-Geschäftsführer Kropp am Donnerstagabend die Absage. Ein neuer Termin, an dem ausführliche Informationen über die anstehenden Änderungen gegeben werden sollen, steht noch nicht fest. Ministerium und Klinik wollen am Freitag allerdings eine gemeinsame Pressemitteilung herausgeben.

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