ENERGIE

Zur Berichterstattung über die geplante Photovoltaikanlage auf dem Trierer Petrisberg und zum Leserbrief "Beschwerde nach dem Floriansprinzip" (TV vom 17. November):

Die Leserbrief-Autorin hat offensichtlich die umfangreichen Unterlagen nicht durchgearbeitet. Deshalb ist ihr die Problematik nicht bewusst. Die Photovoltaikanlage (PA) liegt im Kleeburger Tal, das unstrittig als Frischluftschneise für die Kernstadt Trier dient. Die Module auf dem 30 000 Quadratmeter großen Gelände werden sich bei entsprechender Wetterlage auf zirka 60 Grad erwärmen und die Kaltluft in warme Luft verwandeln. Die Kaltluftzufuhr in die Tallage Trier wird hierdurch erheblich beeinträchtigt. Es kommt hinzu, dass durch die vielen drei Meter hohen Module und die noch höheren Schalthäuser auch der Abfluss der Luft ins Tal massiv gestört wird. Folge: noch mehr Warmluftklima für alle Trierer. Das vorgesehene Gelände war viele Jahre eine Müllkippe nicht nur für Hausmüll, sondern auch für gefährliche Abfälle, Teer, Bauschutt und Sonderabfälle. Die Abfälle haben damals das Grundwasser sehr geschädigt. Die Situation hat sich im Laufe der Jahre verbessert. Die PA bedingt eine umfangreiche Planierung des Geländes, metertiefe Kabelgräben quer durch das Gebiet und Tausende Rammpfähle für die Befestigung der Module. Durch diese für den Bau unumgängliche massive Störung des Untergrundes werden die vorhandenen Schadstoffe neu aktiviert. Zusammen mit dem hiernach leichter eindringenden Regenwasser findet dann, wie vor 40 Jahren, eine starke Kontamination des Grundwassers statt. Eine im Einzugsgebiet liegende Quelle mit Laufbrunnen spendet ganzjährig Wasser in Trinkwasserqualität und dient im Notfall der Versorgung von Trier. Diese Quelle muss nach dem Bau der PA wohl für Jahrzehnte abgeschrieben werden. Das Kleeburger Tal hat unbestritten eine hohe Bedeutung für die Naherholung. Der Flächenbedarf und das Ignorieren von Abständen bedingen einen großen Eingriff. Die geplante Leistung von weniger als 0,2 Prozent der notwendigen Strommenge von Trier lässt neben den starken Eingriffen in eines der Glanzstücke von Trier - den Petrisberg - starke Zweifel an der Wirtschaftlichkeit entstehen. Klaus Wittenkämper, Trier, für die Anliegergemeinschaft Heinrich-Lübke-Straße, Initiative gegen Photovoltaik anlage Petrisberg

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