Es fehlt das große Vorzeigeprojekt

Vier Jahre amtiert Klaus Jensen nun als Oberbürgermeister in Trier. Vier Jahre, das waren in seiner Halbzeitbilanz vier Din-A-4-Seiten mit erreichten Zielen, eine Seite mit positiven Strukturdaten, knapp eine Seite mit Vorhaben für die kommenden vier Jahre und ein einziger Punkt auf dieser Seite mit Projekten, die bislang nicht umgesetzt werden konnten.

Natürlich überrascht eine solch einseitig positive Gewichtung nicht. So eine Halbzeitbilanz ist schließlich eine PR-Veranstaltung in eigener Sache. Dem immer wieder geäußerten Vorwurf, es passiere zu wenig in der Stadt, kann Jensen tatsächlich eine lange Liste von Projekten entgegenhalten. Es gibt neue Schulformen in Trier, große Schulgebäude wurden saniert, die Bürger werden stärker einbezogen, die Stadtwerke in Richtung Energiewende gelotst, das Südbad wurde saniert, und im Sozial- und Gesundheitsbereich gibt es viele kleine und größere Projekte. In jedem speziellen Fall gibt es Menschen, die dem OB dafür dankbar sein werden. Und ja: Auch viele kleine Projekte bringen die Stadt voran. Falls sich Jensen allerdings tatsächlich um eine zweite Amtszeit bewerben will, dann fehlt ihm dringend ein großes Vorzeigeprojekt. Etwas, von dem alle Trierer sagen: Das hat der Jensen aber gut gemacht. Die Landesgartenschau mit der Petrisberg-Entwicklung und der Bau der Arena Trier waren solche Projekte in der Amtszeit von Helmut Schröer. Die Stadt am Fluss - das Zurückgewinnen der Mosel als Freizeit- und Erholungsort für die Trierer - das könnte ein solches Projekt von Jensen sein. Genau dabei hat sich in vier Jahren allerdings trotz ambitionierter Ankündigungen fast nichts getan. Die Haushaltslage macht wenig Hoffnung, dass sich das ändert.

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