Fastnacht Eurener Sitzung - ein Spiel mit vielen Trumpfkarten

Trier-Euren · Im Eurener Kasino des KC Grün-Weiss gewinnt stets das Publikum. Das Männerballett beweist als neueste Attraktion nicht unbedingt Eleganz, aber jede Menge Humor.

 Die neueste Attraktion der Grün-Weissen: Das Männerballett „Trying Steps“ zeigt vollen Körpereinsatz, nimmt sich dabei aber selbst nicht übertrieben ernst.

Die neueste Attraktion der Grün-Weissen: Das Männerballett „Trying Steps“ zeigt vollen Körpereinsatz, nimmt sich dabei aber selbst nicht übertrieben ernst.

Foto: TV/Martin Recktenwald

Wenn der „Karnevals-Club Grün-Weiss Euren“ ins „Kasino“ einlädt, wird mit hohen Einsätzen gespielt. Garde- und Showtanz der Profiklasse, lokale Hits zum Mitsingen und Attacken aufs Zwerchfell aus der Bütt machten auf der ersten Kappensitzung des Vereins das gesamte Publikum zu Gewinnern.

Weniger hold schien das Glück manchen Akteuren auf der Bühne zu sein. Tanzmariechen Elaine Prison klagte beispielsweise über ganz schlechte Karten: All das viele Training, die schwierigen Schritte und dann auch noch die Reden in der Bütt seien vergeblich gewesen. „Früher war ich der Hit, aber jetzt kommt das Männerballett“, nannte sie den Grund für ihren Frust. Schlimmer noch: Ausgerechnet der eigene Vater habe sofort „Hier!“ geschrien, als die neue Gruppe beim KC gegründet wurde. Für sie als Teenager war das natürlich ein Alptraum. Von der zum Tanzen erforderlichen Grazilität jedenfalls sei bei ihrem „Pap“ nichts zu entdecken, lästerte sie.

Das so gescholtene Männerballett „Trying Steps“ zeigte aber als neueste Attraktion des KC Grün-Weiss, wo seine Stärken liegen. Gut, bei der Tanztechnik konnten sie mit anderen, wettkamptauglichen Gruppen des Vereins noch nicht mithalten. Ein solches Wunder zu vollbringen war auch den Trainerinnen Célia Michels und Ramona Schröder in einem Jahr nicht möglich. Aber beim Humor trumpften die Männer auf: Die Mischung aus Sexappeal und Selbstironie in ihrer Show „Hang­over in Las Vegas“ sorgte beim Saalpublikum für Begeisterung.

Dass es den „Grün-Weissen“ bei den weiblichen Tanzbegeisterten nicht an Trumpfkarten mangelt, stellten eindrucksvoll die Darbietungen mehrerer Gruppen unter Beweis. So boten Nele Herschler, Elaine Prison, Lina Bölte, Laura Lamberty, Janina Orth, Susanne Birk und Sarah Thorn in ihrem „Mariechen-Medley“ das volle Repertoire von Radüberschlag bis Handstand. Trainiert wurde diese Gruppe von Sarah Klaas, Lisa Wegner, Anna Mühlen und Tatjana Heinz. Als Glücksbringer waren auch die Koobenminis (Trainerinnen: Christine Blenkner, Desi Lamberty, Manuela Minden) im Kasino gern gesehen. 17 Kinder zwischen drei und neun Jahren wirbelten in Schornsteinfeger- und Kleeblatt-Kostümen mit Kehrbesen und Leitern über die Bühne.

Hauptgewinne gab es im Programm des Abends noch zahlreiche: Cindy Wengler beispielsweise, die bei ihrer skurrilen Talentshow in Las Vegas mit grünen Haaren und schrägem Gesang zu punkten versuchte. Oder Elke Metze als „Putzfrau Marie“: Bis ins kleinste, urkomische Detail beschrieb sie die Unterschiede zwischen Männern und Frauen beim Tanken oder dem nächtlichen Zubettgehen. Und auch die Koobensänger trafen wieder voll den Geschmack der Saalmenge und animierten nicht nur mit der „Eurener Nationalhymne“ viele zum Schunkeln, Klatschen und Mitsingen.

Die weiteren Akteure: Kinderprinzenpaar (Lucie Koch, Leonie Minden), Andreas Heiser (Testbild-Mann), Koobenteens (Trainerinnen: Steffi Land, Lisa Knödgen), Goldene Kooben (Trainerinnen: Sabine Herschler, Janina Matter), Monika Klein (Candy Cupcake), Stadtprinzenpaar (Anja Meyers, Peter Peters), Dominik Becker (Mann mit der Bütt), Lena und Sonja Zimmermann (Enkelin und Oma), Showtanz Verrückte Hühner (Trainerinnen: Desiree Hinske, Simone Basquit), Schautanz Herz an Herz (Traine­rinnen: Janina Matter, Eireen Bidinger)

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