Familiäre Stimmung bei Hardcoremusik im Exhaus (Fotos)

Trier · Anlässlich seines 45. Jubiläums hat das Exhaus am vergangenen Freitag ein Revival der traditionellen Konzertreihe „10 Bands,10 Minuten“ gegeben. Der Musikschwerpunkt „Scooter“ wurde dabei allerdings vernachlässigt.

 Aus den tiefsten Tiefen kommt die Stimme, mit der Death-Metal-Sänger Eric Kuhnen (hier mit Band Ichor) den Schrein von H.P.Baxxter anbetet. Die Zahlenfolge 666 gilt als Zahl des Teufel.

Aus den tiefsten Tiefen kommt die Stimme, mit der Death-Metal-Sänger Eric Kuhnen (hier mit Band Ichor) den Schrein von H.P.Baxxter anbetet. Die Zahlenfolge 666 gilt als Zahl des Teufel.

Foto: Lisanne Dornoff

Trier. Geliebt oder gehasst. Die Elektro-Pop-Band "Scooter" kennt jeder. Seit über 20 Jahren ist sie erfolgreich im Musikbusiness und bekannt für ihre einprägsamen Texte ("How much is the fish?", "Hyper Hyper"). Am vergangenen Freitag wurde "Scooter" live im Exhaus gespielt - allerdings nicht von Frontman H.P.Baxxter. 10 Bands aus Trier und der Region hatten 10 Minuten Spielzeit, in denen sie mindestens ein Lied von Scooter covern mussten.

Die Konzertreihe "10 Minuten, 10 Bands" gibt es seit 2011 und findet traditionell immer am Wochenende vor Weihnachten statt. Zur Feier des 45.Geburtstages wurde die Veranstaltung jetzt vom Winter in den Sommer verschoben. Bereits gecovert wurden Lieder von Madonna, den Beach Boys, David Bowie und Bruce Springsteen.
Allerdings, so Veranstalter Thomas Thiel vom Exhaus, gehe es nicht darum, möglichst originalgetreu Scooter zu kopieren. "Jede Band macht ja auch ihren Stil".

Die meisten Bands kommen aus dem Bereich Punk, Rock, Metal und Hardcore.
Auf Nachfrage kommen die wenigsten Besucher, weil sie Scooter hören wollen, sondern eher "weil da viele Leute sind, die man kennt",so Christian, 36, aus Trier.

Insgesamt herrscht auf dem Konzert eine "familiäre Atmosphäre", führt Christian fort.
Zudem sind viele Besucher selbst musikalisch aktiv und kennen die Bandmitglieder persönlich, wie Ronny, 26, aus Trier. In den zahlreichen Auf- und Abbaupausen wird viel geredet, es herrscht eine offene, ausgelassene Stimmung.
Vorne werden immer mal wieder "Zugabe"-Rufe laut und das Konzert finden die meisten "sau cool" und "lustig".
Luca, 27, aus Trier, kritisiert, dass man "das nächste Mal besser zwei Songs pro Band" covern sollte. Dem stimmt sein Freund Max zu: "Scooter wird vernachlässigt".

Auch die 40-jährige Sandra aus Trier, ist "entsetzt, dass ich so wenig wiedererkannt habe".
Größtenteils spielen die Bands ihre eigenen Lieder.
"Die Zielgruppe", so fasst Marco aus Trier zusammen, "richtet sich wohl eher an ein jüngeres Publikum. Mir ist das etwas zu abstrakt, ich mag es mehr melodisch."

Am Ende des Abends blickt Veranstalter Thomas Thiel verhalten aus das Ergebnis zurück. Das Ziel waren 300 verkaufte Tickets, letztendlich wurden 290 Karten verkauft. Allerdings, so räumt er ein, musste das Konzert wegen den Brandschutzvorgaben open-air stattfinden. Die Regengüsse und der Donner am Nachmittag haben viele Besucher abgehalten. "Die fehlenden Tickets sind wettergeschuldet. Da kann man nichts machen."

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