Familie und Beruf - das geht gut

Einen Neustart ins Berufsleben haben sieben junge Frauen und Mütter aus Trier-Nord hingelegt. Sie alle haben an einem Projekt vom Bürgerhaus Trier-Nord teilgenommen, das ihnen half, auf den Arbeitsmarkt zurück zu kehren sowie Familie und Berufstätigkeit unter einen Hut zu kriegen.

 Sieben junge Frauen haben mit Hilfe vom Bürgerhaus Trier-Nord einen Neustart ins Berufsleben hingelegt. Einige von ihnen präsentieren am Projektende mit den Projektleiterinnen und den Mitarbeiterinnen der Baby- und Krabbelstube Trier-Nord ihren Ratgeber zu Familie und Beruf. TV-Foto: Cordula Fischer

Sieben junge Frauen haben mit Hilfe vom Bürgerhaus Trier-Nord einen Neustart ins Berufsleben hingelegt. Einige von ihnen präsentieren am Projektende mit den Projektleiterinnen und den Mitarbeiterinnen der Baby- und Krabbelstube Trier-Nord ihren Ratgeber zu Familie und Beruf. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier-Nord. "Ich hatte einfach keine Lust mehr, nur Hausfrau und Mutter zu sein", sagt Nadine Schneider. Die 24-Jährige hat einen dreijährigen Sohn und eine elf Monate alte Tochter. Und hatte keine Arbeitsstelle. "Sobald man sich bei einer Firma vorstellt und sagt, man habe zwei Kinder, ist das nicht so toll. Als Mutter bin ich zwar zuverlässig, aber nicht so flexibel."Wie die anderen sechs Teilnehmerinnen am Projekt "Berufs- und Lebenswegplanung für junge Mütter und Frauen aus Trier-Nord" hat sie viele Versuche gestartet, viele Bewerbungen geschrieben, viele Absagen kassiert. Nun hat sie eine Stelle als Kassiererin bekommen und arbeitet seit einem Monat in einem Baumarkt. "Man vergisst vieles, was man über das Bewerbungenschreiben gelernt hat, und der Mut verlässt einen auch mit der Zeit. Mir haben beim Projekt vor allem die Bewerbungstrainings geholfen und dass man weitere Hilfen bei allem bekommen hat", sagt die junge Mutter.Einmal pro Woche haben sich die Teilnehmerinnen im vergangenen halben Jahr getroffen und haben dabei das nötige Rüstzeug für den Neustart in den Beruf erhalten. "Es gab Bewerbungstrainings und in der ersten Phase Überlegungen zur persönlichen Zielfindung. Ich habe mit den Teilnehmerinnen die Arbeit am Computer und die Stellenrecherche im Internet geübt und Einzelcoachings durchgeführt. Und es gab einen Wochenend-Workshop, bei dem die Stärkung des Selbstwertgefühls und das Verhalten beim Vorstellungsgespräch Themen waren", erklärt Steffi Neunkirch, die das Projekt pädagogisch begleitete. Gefördert wurde es durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie über das Projekt "Lokales Kapital für soziale Zwecke" (LOS) des Europäischen Sozialfonds. Träger war das Bürgerhaus Trier-Nord.Während die Frauen an den Projekt-Stunden teilnahmen, bot die Baby- und Krabbelstube Trier-Nord als Kooperationspartner die Betreuung der Kinder an. Außerdem stellten Neunkirch und Projektleiterin Maren Zollikofer-Hutter, als Diplom-Sozialpädagogin beim Bürgerhaus Trier-Nord im Bereich stadtteil-orientierte Kinder- und Jugendarbeit tätig, Kontakte zur Berufsberatung und zur Agentur für Arbeit her. "Häufig ist bei jungen Müttern die Ausbildung auf der Strecke geblieben. Beim Projekt haben die Teilnehmerinnen gemerkt, dass in ihnen mehr steckt, als Mutter zu sein", sagt Zollikofer-Hutter. Die Bilanz am Ende des Projekts ist positiv: Fünf Frauen haben eine Arbeits-, eine eine Praktikumsstelle gefunden, eine Teilnehmerin wird ihren Hauptschulabschluss nachholen. Gemeinsam haben sie eine Broschüre geschrieben als Ratgeber für andere Frauen in ähnlichen Lebenssituationen. Sie beinhaltet viele wertvolle Tipps, motivierende Geschichten und persönliche Erfahrungen. Das Heft "Familie und Beruf - So kriegst du alles unter einen Hut" wird in Trier-Norder Stadtteileinrichtungen ausgelegt werden. Zollikofer-Hutter plant ein weiteres, ähnliches Projekt, denn der Bedarf ist groß. "Wir wollen in dem Bereich weiter arbeiten, weil zu uns immer mehr minderjährige Schwangere kommen." Dann soll es nicht nur um die Aktivierung der jungen Frauen gehen, sondern auch die Stabilisierung während der begonnenen Berufstätigkeit und eine weiter gehende Begleitung möglich sein.

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