Farbenpracht und Trutzigkeit

Trier · Petrus und seine Tugenden hat sich die Trier-Gesellschaft vorgeknöpft: Bis September soll sich der Brunnen auf dem Hauptmarkt runderneuert und farbenfroh präsentieren. Zu neuem Leben erweckt werden soll auch die Kürenzer Thiels-Burg.

 Petrus, seine Tugenden – und deren Retter: Die Trier-Gesellschaft möchte sich dem in die Jahre gekommenen Petrusbrunnen auf dem Hauptmarkt zu neuem Glanz verhelfen. Von links: Vorstandsmitglieder Peter Lürenbaum, Elisabeth Dühr, Peter Späth und Karlheinz Scheurer. TV-Foto: Dorothee Quaré

Petrus, seine Tugenden – und deren Retter: Die Trier-Gesellschaft möchte sich dem in die Jahre gekommenen Petrusbrunnen auf dem Hauptmarkt zu neuem Glanz verhelfen. Von links: Vorstandsmitglieder Peter Lürenbaum, Elisabeth Dühr, Peter Späth und Karlheinz Scheurer. TV-Foto: Dorothee Quaré

Trier. 99 Projekte hat die Trier-Gesellschaft in den 31 Jahren ihres Bestehens gestemmt. Da darf das 100. durchaus noch etwas prestigeträchtiger sein: Diesmal ist der Stadtpatron dran. "Das Jahr steht bei uns ganz im Zeichen des Petrusbrunnens", sagt Karlheinz Scheurer, Vorsitzender der Trier-Gesellschaft, bei der Jahreshauptversammlung im Stadtmuseum Simeonstift.
Triers Wahrzeichen auf dem Hauptmarkt ist auch ein Projekt im Rahmen der TV-Benefizaktion "Meine Hilfe zählt". "Der aktuelle Spendenstand ist 6300 Euro", berichtet Scheurer. Das Ziel liege bei nunmehr rund 30 000 Euro, da zusätzliche Spenden geflossen seien. Insgesamt werde die Sanierung des Brunnens, für die die Trier-Gesellschaft Bauherrin ist, rund 100 000 Euro kosten (der TV berichtete).
Spender können Figuren und Teile des Brunnens im Rahmen einer einmaligen Partnerschaft übernehmen. "Zu haben sind zum Beispiel noch Petrus\' Bibel und der Kellerschlüssel sowie Meerweibchen, Putten, Delfine und kleine Wappen", sagt Scheurer. Für Mitte Juni sei die Einhausung des Brunnens geplant: "Man wird ihn abgebildet sehen können." Fertig sein soll er zum Tag des offenen Denkmals am 8. September.
Im Fokus des vergangenen Jahres stand für die Trier-Gesellschaft die Bastion in der Kaiserstraße. "Heute leuchtet sie!", berichtet der Vorsitzende stolz. Die Leuchtmittel seien durch Stahl vor Vandalismus geschützt. Die Bastion sei von Bäumchen und Unkraut befreit worden, das Mauerwerk neu verfugt worden.
Von den Gesamtkosten von 52 000 Euro habe die Trier-Gesellschaft mehr als 12 000 übernommen. Ein bereits seit dem Jahr 1998 laufendes Projekt konnte im vergangenen Jahr abgeschlossen werden: die grundlegende Sanierung der Biewerer St.-Jost-Kapelle, einer früheren Leprastation. Von den mehr als 150 000 Euro stemmte die Trier-Gesellschaft rund 30 000 Euro.
Widderköpfe bleiben im Museum


Ein Anliegen musste leider abgeblasen werden: "Die finanziellen Mittel, die Widderköpfe des alten Viehmarktbrunnens wieder am Viehmarkt zu zeigen, wären sehr groß", sagt Scheurer. Daher sollten sie besser im Landesmuseum verbleiben.
Zwei weitere Projekte liegen der Trier-Gesellschaft am Herzen. So sei die denkmalgeschützte Kapelle auf dem Hauptfriedhof dringend sanierungsbedürftig: "Sie ist in einem desolaten Zustand, das Dach ist kaputt. Die Stadt müsste mitziehen!", betont Scheurer.
Wenn es nach der Trier-Gesellschaft geht, soll auch die Kürenzer Thiels-Burg in den Weinbergen bald wieder für Besucher geöffnet und über eine Außentreppe begehbar sein. Vom Obergeschoss des trutzigen preußischen Bauwerks aus dem späten 19. Jahrhundert pflegte ein Aufseher über die Arbeit der Winzer zu wachen. Karlheinz Scheurer: "Man hat einen wunderschönen Blick über Kürenz und den Grüneberg."
Nach der Entlastung von Kassenwart und Vorstand wurden Winfried Rohmann und Peter Bauch als Kassenprüfer bestätigt. Der Geschäftsbericht von Peter Späth weist Erträge von 84 320 Euro sowie einen Gewinn von 3150 Euro aus. DQ

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