Fassaden erzählen Geschichten

Trier · Der neue Band aus der Reihe Weißt du noch? führt durch Triers Stadthistorie und zeigt etwa die Weberbach, wie sie vor vielen Jahrzehnten aussah. Zu haben ist er ab Dezember.

 Trierer Ansichten, die wohl kaum noch einer kennt: Im neuen Band der Reihe Weißt du noch? geht es darum, wie die Straßenzüge, wie hier die Weberbach, einmal ausgesehen haben. Foto: Wilhelm Deuser

Trierer Ansichten, die wohl kaum noch einer kennt: Im neuen Band der Reihe Weißt du noch? geht es darum, wie die Straßenzüge, wie hier die Weberbach, einmal ausgesehen haben. Foto: Wilhelm Deuser

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Trier Eine Geschichte der Trierer Fassaden: Die Autoren haben ihren siebten Band der Buchreihe Weißt du noch? in der Stadtbibliothek präsentiert. Peter Ahlhelm, Bernhard Simon, Roland Morgen und der Verleger Michael Weyand lassen den Leser auch in diesem Band wieder eine kleine Zeitreise durch Triers Stadtentwicklung erleben. Standen im vergangenen Band Handel und Geschäftswelt im Vordergrund, so ist es in diesem Band vor allem die bauliche Veränderung der Fassaden in der Innenstadt mit dem Zeitgeist. Die historischen Bilder stammen zum einen von Wilhelm Deuser, der sich besonders als Studienrat und Fachlehrer am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium einen Namen machte. Von 1903 bis 1910 zog er jedoch vor allem in seiner Funktion als Denkmalpfleger mit der Plattenkamera durch die Stadt.
Zum anderen konnten Fotos der Bildsammlung des Trierer Weinhändlers Ferdinand Laven entnommen werden, die vor allem alltägliche Straßenszenen zwischen 1890 und dem ersten Weltkrieg zeigen. Verglichen werden die historischen Quellen auf den Doppelseiten des Buches jeweils mit einer aktuellen Aufnahme des Verlegers Michael Weyand. In einem kurzen Text erinnern die Autoren zum Teil einfach an alte Zeiten, fragen aber auch kritisch nach: Sind die historischen Gebäude am Kornmarkt wirklich der Weltkriegsbombe zum Opfer gefallen oder am Ende doch der Abrissbirne? Der neue Band Weißt du noch? gibt auch ein Stück Lebensgefühl zurück. Es weckt all diejenigen auf, die ihren Blick beim Spaziergang durch die Stadt nicht höher schweifen lassen als die Markisen der Geschäfte. Dabei vergisst man häufig die Geschichte, die das Haus oberhalb davon erzählt. Oft sind Gebäude auch völlig unscheinbar, zum Teil weil sie hinter parkenden Autos versteckt sind wie in der Neustraße, zum Teil weil der Blick auf kleine Details notwendig ist, um die wahre Schönheit zu erkennen. So verbergen sich beispielsweise in der Saarstraße einige echte historische Schätze. Der Autor Peter Ahlhelm sagte: "Trier wird oft unter Wert präsentiert, dabei ist es ein Juwel. Mit unserem Buch wollen wir die Stadt wieder als solches präsentieren." Auch einen kleinen Ausblick auf einen folgenden achten Band der Reihe geben die Autoren: "Das Stadtarchiv bietet noch genügend Material", so Ahlhelm. Im achten Band könnte die Konversion im Vordergrund stehen.
Wegen eines technischen Fehlers beim Druck kommt der neue Band erst frühestens kommende Woche in die Läden.
Das Buch ist ab Anfang Dezember für 14,90 Euro im Buchhandel erhältlich.

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