Kommunalpolitik FDP nominiert Kandidaten für  Stadtrat Trier

Trier · Kreisparteitag am 10. Januar: Tobias Schneider tritt als Spitzenkandidat an, Katharina Haßler folgt auf Platz zwei.

Foto: TV/Lambrecht, Jana

Alle fünf Jahre wählen die Trierer ihre Vertreter im Stadtrat neu. Für die FDP war das in den vergangenen zwei Jahrzehnten erst eine Berg- und dann eine tiefe Talfahrt. Von 1999 auf 2004 und auf 2009 gelang es den Trierer Freidemokraten, ihr Ergebnis jeweils nahezu zu verdoppeln. 2014 – ein Jahr, nachdem die FDP aus dem Bundestag geflogen war – folgte auch in Trier der Absturz von 8,2 Prozent auf 2,8 Prozent (siehe Grafik).

„Wir werden darum kämpfen, dass wir unser Ergebnis bei der Kommunalwahl im Mai 2019 wieder deutlich steigern können“, sagt Tobias Schneider, Chef des FDP-Kreisverbands Trier-Stadt und Vorsitzender der zweiköpfigen Fraktion im Stadtrat.

Der 33-Jährige will erneut als Spitzenkandidat in den Wahlkampf ziehen. Fraktionskollegin Katharina Haßler (35) möchte auf Platz zwei der FDP-Stadtratsliste kandidieren. Beim Kreisparteitag im Robert-Schuman-Haus am Donnerstag, 10. Januar, wird die Liste aufgestellt.

Gelingt es der FDP tatsächlich, bei der Kommunalwahl am 26. Mai ihr historisch schlechtes Ergebnis von 2014 zu überflügeln und an alte Ergebnisse anzuknüpfen, würde sich auch die Fraktion wieder vergrößern. Auf Platz drei der Kandidatenliste tritt Adrian Assenmacher an. Der 30-jährige gebürtige Pfälzer ist Grundschullehrer, war 2017 Direktkandidat der Trierer FDP bei der Bundestagswahl – und warb damals für den im Stadtrat umstrittenen Moselaufstieg.

 Nicht nur in der Vorweihnachtszeit sind die Trierer Parkhäuser voll belegt – auch an Samstagen wird es manchmal eng.

Nicht nur in der Vorweihnachtszeit sind die Trierer Parkhäuser voll belegt – auch an Samstagen wird es manchmal eng.

Foto: roland morgen (rm.)

Für Platz vier der FDP-Stadtratsliste ist Peter-Stephan Berens nominiert. Der 56-jährige Jurist ist Vize-Vorsitzender der Trierer Liberalen und war auch schon bei der Kommunalwahl 2014 auf einem hinteren Listenplatz dabei.

Joachim Gilles, einziger FDPler unter den 19 Trierer Ortsvorstehern und Ortsvorsteherinnen, zähle ebenfalls zu den ersten zehn Kandidaten, verrät Schneider. Konkreter will er nicht werden, um der Listenwahl beim Parteitag am Donnerstag nicht zu weit vorzugreifen. „Nur so viel noch: Auf der Liste wird es zwei, drei Überraschungen geben – Kandidaten, die bislang nicht für die FDP größer aktiv waren, aber durchaus bekannt sind in der Stadt Trier.“

Mit einem Durchschnittsalter der ersten vier Listenkandidaten – Schneider (33), Haßler (35), Assenmacher (29) und Berens (56) – von gut 38 Jahren ist die FDP deutlich jünger aufgestellt als die Trierer CDU und SPD (Durchschnittsalter der ersten vier Listenkandidaten bei der CDU: 49 Jahre, bei der SPD: 53 Jahre).

In Sachen Frauenquote tut sich die FDP allerdings schwer: „Das ist tatsächlich kein einfaches Thema bei der FDP insgesamt“, räumt Kreisparteichef Schneider ein. „Aber wir bemühen uns, Frauen auf vorderen Listenplätzen unterzubringen – dürfen dabei allerdings nicht diejenigen unberücksichtigt lassen, die sich stark in die Parteiarbeit einbringen.“

Am Wahlprogramm arbeiten die Trierer Freidemokraten derzeit noch. „Wir werden darin allerdings keine kommunalpolitischen Klein-Klein-Ziele formulieren, sondern auf zentrale Zukunftsfragen eingehen“, sagt Schneider. Zum Beispiel in Sachen Digitalisierung und Mobilität. „Nur, wenn man weiß, wie das Gesamtkonzept aussieht, kann man auf kommunaler Ebene die entsprechenden Dinge entscheiden“, erklärt Schneider. „Zum Beispiel wünschen wir uns, dass in der Zukunft Bürger nicht mehr unbedingt aufs Amt müssen, sondern möglichst viele Behördengänge außerhalb der Öffnungszeiten des Rathauses erledigen können.“ Andere Städte hätten dafür bereits Handy-Apps, über die sich viele behördliche Angelegenheiten regeln ließen. „In Trier gibt es da noch einiges zu tun“, sagt Schneider. „Zum Beispiel können wir uns vorstellen, dass auf der Internet-Homepage der Stadt so etwas wie ein Chat eingerichtet wird, über den Bürger dann einfach und direkt mit dem Rathaus kommunizieren können.“

E-Autos und von Maschinen gesteuerte – so genannte autonome – Fahrzeuge gehörten zu den langfristigen Zielen bei der Mobilitätsfrage, meint Schneider. „Kurzfristig haben wir aber noch andere Probleme zu lösen, zum Beispiel die knappe Parkplatzsituation in der Trierer Innenstadt. Die FDP könnte sich ein neues Parkhaus in der City vorstellen – in Nähe des Irminenfreihofs kommt dafür eine Fläche infrage.“

Verabschiedet werden soll das Wahlprogramm der Trierer FDP bei einem Parteitag Anfang März.

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