Fetzige Musik und stolze Kinder auf Stelzen

Trier · Trotz finanzieller Schwierigkeiten will das Exhaus weiter für die Jugendarbeit der Stadt Trier eintreten. Ein Kinder- und Familienfest mit Vorführungen und Workshops hat diese Zielsetzung am Samstag untermauert. 150 Besucher schauten vorbei. Noch mehr los war zuvor auf der Jubiläumsparty: Sie lockte 800 Menschen ins Exhaus.

 Workshopleiter Uli Morrissey mit den jungen Stelzart-Künstlern Machmoud Chichmiyeh, Namia Gasti, Tiffany Schneemilch und Rawasee El- Samaraie (von vorne). TV-Foto: Jana Sauer

Workshopleiter Uli Morrissey mit den jungen Stelzart-Künstlern Machmoud Chichmiyeh, Namia Gasti, Tiffany Schneemilch und Rawasee El- Samaraie (von vorne). TV-Foto: Jana Sauer

Trier. Das Exzellenzhaus Trier, kurz Exhaus, feiert Geburtstag: Es wurde vor 40 Jahren gegründet, ist aber trotzdem jung geblieben. Den besten Beweis dafür lieferte eine große Kinder- und Familienfeier am Samstag. Circa 150 Besucher genossen die Stelztanz-Vorführung, das Tanzprogramm und den Graffiti-Workshop.
Außerdem gab es einen Schminkstand, Hausführungen und noch viele andere Angebote, die den kleinen Besuchern Spiel und Spaß garantieren sollten. Organisiert wurde das Fest in Zusammenarbeit mit dem Kinderhort des Exzellenzhauses und der Jugendkulturwoche.
Das Exhaus ist seit vielen Jahren bekannt für seine vielfältige Jugendarbeit. Davon haben in Trier schon viele junge Leute mit unterschiedlichen Interessen profitiert. Zu ihnen gehören zum Beispiel die Musiker, die Sprayer, die Skater und die Kletterer. Es gibt regelmäßig Workshops für die jeweilige Szene. Jedes Jahr werden mehrere Projekte angestoßen und betreut.
Die Partys und Konzerte im Exhaus sind mittlerweile legendär, die wenigsten haben noch nicht von den Feiern zu Semesterbeginn und Ende gehört. Am Freitag besuchten 800 Menschen die Jubiläumsparty, auf der alle Musikrichtungen repräsentiert waren, die im Exhaus regelmäßig gespielt werden. Alle DJs legten ehrenamtlich auf.
"Ehrenamt" ist sowieso ein wichtiges Wort im Zusammenhang mit dem Jubiläum des Exhauses. Zurzeit kämpft der Verein mit finanziellen Problemen. Er finanziert sich durch verschiedene Stiftungen, Gelder der Stadt Trier und des Landes Rheinland- Pfalz und durch von Kulturbereich selbst erwirtschaftete Gewinne. "Wir hatten immer solche Phasen, in denen wir viel machen konnten, und andere, in denen wir vom Gas gehen und bewahren mussten, was wir hatten. Und wir haben es immer geschafft", erzählt Hausleiter Hilger Hoffmann stolz. Er ist seit 32 Jahren im Exhaus tätig. Vor Jahren gab es eine Art "Selbstverwaltungswelle" bei den deutschen Jugendzentren.
Viele ehrenamtliche Helfer


Sie gingen nach und nach daran kaputt. Nicht so das Exhaus, heute ist es das einzige selbstverwaltete Jugendzentrum im Land. Es organisiert sich zum größten Teil über ehrenamtliche Helfer, allein der Kulturbereich hat einen Stamm von 20 freiwilligen Helfern.
"Wir sind sehr zufrieden mit dem Familienfest und generell mit unserem Jubiläum. Wir wünschen uns, dass es in den nächsten Jahren genauso weitergehen kann und wir viele neue Projekte verwirklichen können", erklärt Marius Zell. Der zweite Vorsitzende des Vereins ist selbst Ehrenamtler im Exhaus und arbeitet eigentlich in der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Mutterhauses Trier.

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