Flötenspiel und Böllerschüsse

TRIER-EHRANG. (gsb) Es war ein großes Ereignis für Ehrang: Die 525-Jahrfeier der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft mit Festumzug, Großem Zapfenstreich und Festabend zeigte die Traditionsverbundenheit des Vereins. Das Fest wird am heutigen Montag mit einem Oktoberfest, bayerischem Frühschoppen und einer Modenschau fortgesetzt.

Wenn am Sonntagmorgen etliche Ehranger um 6.30 Uhr mit Trommelwirbel aus den Federn geworfen wurden, hatte das einen besonderen Grund: die 525-Jahrfeier der Ehranger St. Sebastianus-Schützenbruderschaft 1480. Das dürfte besonders für diejenigen schmerzhaft gewesen sein, die am Abend zuvor bis in die Morgenstunden ausgiebig gefeiert hatten. Ein Fass nach dem anderen wurde von Helfern in die volle Turnhalle gerollt - die Leute hatten Durst in Anbetracht der vielen Ansprachen und des zuvor Erlebten. Denn die Jubiläumsfeier hatte mit einem Großen Zapfenstreich am Samstagabend auf dem Schulhof begonnen. Ein besonderes Ereignis, dem viele Besucher - darunter einige Kinder - aufmerksam folgten.Zapfenstreich macht Feierlaune

Die Freiwilligen Feuerwehren Ehrang und Preist sorgten für stimmungsvollen Fackelschein, das Tambourscorps Dinslaken und der Musikverein "Lyra" aus Preist für eine harmonische Zeremonie. Die Ursprünge des Großen Zapfenstreichs reichten bis ins 16. Jahrhundert zurück, erläuterte der Stellvertretende Schützenvorsitzende Roman Schmitz. Wenn die Landsknechte in das Lager zurückkehren mussten, ging ein Offizier mit einem Pfeifer und Trommler durch die Gasthäuser und schlug mit seinem Offiziersstock auf die Zapfen des Fasses - danach gab es nichts mehr zu Trinken. Das funktionierte in Ehrang am Samstagabend freilich anders. In ausgesprochener Feierlaune zeigten sich das Tambourcorps aus Düsseldorf-Holthausen. Sein getrommelter Regimentsgruß in der etwas dürftig geschmückten Turnhalle gab zumindest den Gästen in den ersten Reihen kräftig eins auf die Ohren. "Ich habe nur einen leichten Gehörschaden", räumte ein Spielmann später lachend ein, "man gewöhnt sich an die Lautstärke." Dafür blieb den Gästen allerdings keine Zeit. Denn der Vereinsvorsitzende Dieter Römer hieß in einem Begrüßungsmarathon ein enormes Aufgebot von Prominenz aus Schützenverbänden und Politik willkommen. Unter ihnen war auch der Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster. Dass er Schirmherr sei, habe nicht etwa damit zu tun, dass "Schützen gerne ins Schwarze treffen oder Schützen und Politiker manchmal den Vogel abschießen", bemerkte der Pfalzeler gut gelaunt. Nach den Ehrungen (gesonderter Bericht folgt) feierten die Schützen bis halb zwei Uhr morgens. Die Jubiläumsfeier wurde nach dem Böllerschießen auf der Kyllbrücke mit der Königsmesse am Sonntagmorgen und einem Festumzug durch Ehrang fortgesetzt.

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