Franz Josef Gebert zum Trierer Weihbischof ernannt (Video, Update)

Trier · Prälat Franz Josef Gebert wird im Alter von 68 Jahren zum Weihbischof ernannt. Mit seiner großen Erfahrung soll er auch Bischof Ackermann auch bei der Umsetzung der Bistumsreform helfen.

 Der neue Weihbischof Franz-Josef Gebert TV-Foto: Friedemann Vetter

Der neue Weihbischof Franz-Josef Gebert TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter

Als sich am Mittwochmittag bei der kurzfristig einberufenen Pressekonferenz im Bischofshof zu Trier die große Flügeltür öffnete und Bischof Stefan Ackermann mit dem designierten Weihbischof vor die Kameras und Smartphones der Journalisten trat, war die Überraschung greifbar. Keiner der zuvor gehandelten Kandidaten wird am 3. September die Nachfolge von Helmut Dieser antreten, der seit November 2016 als Bischof von Aachen wirkt. Der 68-jährige Prälat Franz Josef Gebert wird dieses wichtige kirchliche Amt im Bistum Trier bekleiden.

Der aus Schweich stammende Priester ist seit 17 Jahren Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes Trier und in dieser Funktion Mitglied in der Leitungskonferenz des Bistums Trier. Davor war Gebert Bischofskaplan bei Bischof Hermann Josef Spital, Subregens am Trierer Priesterseminar und neun Jahre lang Leiter der Hauptabteilung Pastorale Dienste im Bischöflichen Generalvikariat. "Prälat Gebert ist ein erfahrener Priester, der tief im Bistum verwurzelt ist", begründete Bischof Stephan Ackermann dann auch seinen Vorschlag für die Besetzung des seit sechs Monaten vakanten Amts.

Mit Franz Josef Gebert, Jörg Michael Peters und Robert Brahm gibt es bald wieder drei Weihbischöfe im Bistum Trier. Papst Franziskus sei seinem Personalvorschlag zügig gefolgt und habe eine gute Wahl getroffen, so Ackermann.

"Prälat Gebert kennt sowohl die verschiedenen Regionen als auch die unterschiedlichen Lebens- und Arbeitsbereiche unseres Bistums sehr gut. Immer wieder war und ist er als Sender zu Firmfeiern unterwegs." Viele Aufgaben des Dienstes eines Weihbischofs seien ihm deshalb bereits bekannt. Zudem bringe er die Perspektive der kirchlichen Caritas unüberhörbar in die Bistumsleitung ein, auch wenn es um die Anliegen der Menschen am Rande der Gesellschaft gehe.

Aber warum trotz aller Qualifikationen und Beliebtheit ein Priester in dem doch bereits fortgeschrittenen Alter von 68 Jahren? Der Bischof verweist auf ein wesentliches Anliegen der Bistumssynode. Die Diakonie, also die Dienste am Menschen, sollen im Bistum mehr Gewicht erhalten.

Dafür gilt Gebert mit seiner großen Erfahrung ebenso als die ideale Besetzung wie in den anstehenden Diskussionen um die Bistumsreform. Denn mit den drei Weihbischöfen aus dem Saarland, von der Obermosel und aus dem Raum Trier verfügt Bischof Stefan Ackermann nun in allen Regionen des Bistums über bekannte und bei den Menschen beliebte Moderatoren und Mitstreiter für die Reform.

Für den so gelobten und bald mit neuen Aufgaben versehenen zukünftigen Weihbischof kam der Ruf in das hohe Amt unerwartet. Das gab Franz Josef Gerbert gestern auch bei der Pressekonferenz zu. "Ich bin noch immer etwas überrascht, wähnte ich mich doch angesichts meines Alters außerhalb der Gefahrenzone", sagte Gebert, der als Domdechant seit 2004 auch für die Feier der Gottesdienste im Trierer Dom verantwortlich ist, mit einem Augenzwinkern.

"In einer Zeit der tief greifenden Umstrukturierungen warten nun auf mich neue Aufgaben und neue Perspektiven im vertrauten Umfeld. Darauf gehe ich mit Freude und Offenheit zu." Besonders die 17 Jahre als Vorsitzender des Caritas-Diözesanverbands seien für ihn sehr prägend. Die diakonische Kirchenentwicklung werde ihm ein besonderes Anliegen sein. Zur Person

 Bischof Stephan Ackermann und der neue Weihbischof Franz-Josef Gebert TV-Foto: Friedemann Vetter

Bischof Stephan Ackermann und der neue Weihbischof Franz-Josef Gebert TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter

Franz Josef Gebert ist 1949 geboren und stammt aus Schweich an der Mosel. Nach der Volksschule absolvierte Gebert eine Weinküferlehre in Trier. Er machte auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur und studierte ab 1971 Theologie zunächst in Trier, danach an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Die Priesterweihe empfing Gebert im Oktober 1977 ebenfalls in Rom durch den Kölner Erzbischof Joseph Kardinal Höffner.

Nach der Kaplanszeit in Sinzig war Gebert Bischofskaplan bei Bischof Dr. Hermann Josef Spital, Subregens am Trierer Priesterseminar und ab 1991 Leiter der damaligen Hauptabteilung Pastorale Dienste im Bischöflichen Generalvikariat. Seit dem Jahr 2000 ist er Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes Trier; in dieser Funktion ist er auch Mitglied in der Leitungskonferenz des Bistums Trier. 2001 verlieh ihm der Heilige Papst Johannes Paul II. den Titel "Päpstlicher Ehrenprälat".

em Trierer Domkapitel gehört er seit Ende 2002 an. Seit Juni 2004 ist Gebert außerdem Domdechant und damit verantwortlich für die Feier der Gottesdienste im Dom. Seit Januar 2016 ist er auch stellvertretender Generalvikar des Bistums. Weitere Informationen sind unter www.bistum-trier.de/wb-gebert zu finden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort