Frauen kämpfen für gleiche Löhne

Trier · Unter dem Motto " ...Und raus bist Du?" wurde am Equal Pay Day auch in Trier der hohe Anteil von schlecht bezahlten weiblichen Mini-Jobbern und Teilzeitkräften nach ihrer Rückkehr aus der Familienpause thematisiert.

 Rege Diskussion beim Equal Pay Day in der Trierer Neustraße (von links): Passant Thorsten Kretzer und Lara Roth sowie Anne Schoen hof. TV-Foto: Friedemann Vetter

Rege Diskussion beim Equal Pay Day in der Trierer Neustraße (von links): Passant Thorsten Kretzer und Lara Roth sowie Anne Schoen hof. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Ein städtisches Aktionsbündnis unter der Leitung von Angelika Winter, der Frauenbeauftragten der Stadt Trier, hat zum sechsten Mal zum Equal Pay Day in Trier eingeladen. Von 12 bis 14 Uhr wurde vor dem Angela Merici Gymnasium in der Trierer Neustraße ein Infostand aufgebaut. Winter, selbst dreifache Mutter, machte deutlich: "Den Standort vor der Mädchenschule haben wir bewusst gewählt, damit wir auch die jungen Frauen in der Gesellschaft für das Thema sensibilisieren."
Am Stand testeten die Besucher bei einem Quiz ihr Fachwissen und tauschten sich über Erfahrungen aus. "Wir freuen uns über das Interesse und die regen Diskussionen", erklärt Angelika Winter.
Zusätzlich beteiligten sich viele Geschäfte in der Neustraße an der Veranstaltung. Frauen durften sich zwischen 12 und 14 Uhr über 22 Prozent Preisnachlass freuen. Diese Zahl entspricht dem indirekten durchschnittlichen Lohnnachteil von Frauen in Deutschland. Dieser indirekte Lohnunterschied bezieht die generell geringere Anzahl arbeitender Frauen jedoch nicht mit ein. Unter Einbeziehung dieser Tatsache ergibt sich ein direkter Lohnnachteil von acht Prozent. "Das ist immer noch zu viel", findet Angelika Winter.
"Situation nicht ausgeglichen"


Die Meinungen der Triererinnen und Trierer gehen auseinander. Eva Schettgen, Lehrerin und selbst Mutter eines Babys meint: "Ich finde die Aktion sinnvoll, denn der Spagat zwischen Beruf und Familie spielt für viele Frauen eine wichtige Rolle."
Der 18-jährige Schüler Moritz Kirsch sagt: "Ich finde Frauen werden heutzutage nicht benachteiligt, zumindest nicht in Deutschland."
Die 19-jährige Stephanie Elsner ist sich hingegen sicher: "Die Situation hat sich verbessert, ist aber noch längst nicht ausgeglichen. Frauen funktionieren in Führungspositionen genauso gut wie Männer."
Angelika Winter wünscht sich eine gerechtere Aufteilung der Verantwortung für Einkommen und Erziehung zwischen Lebenspartnern. "Familien, Paare und Eltern sollten sich im Klaren darüber sein, was Familien- und Berufsplanung bedeutet", erklärt die Familienbeauftragte der Stadt Trier und zieht eine positive Bilanz: "Wir sind auf einem guten Weg."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort