Freude und Naturschutz

TRIER/KONZ. Vielseitig, faszinierend und entspannend sei die Bienenzucht. Das jedenfalls behaupten eingefleischte (Hobby)-Imker. Eines ist dabei immer gegeben: Der Aufenthalt der Imker in Mutter Natur. So ganz nebenbei tun die Imker viel für den Naturschutz. Ein wichtiger Aspekt auch für den Bienenzuchtverein Konz.

Sie ist eine Wissenschaft für sich - die Imkerei. Doch wer etwas davon versteht, hat seine helle Freude an dem Umgang mit den fleißigen Insekten. So wie die Mitglieder des Bienenzuchtvereins Konz. 33 Hobby-Bienenzüchter haben sich in dem 1907 gegründeten Verein zusammengeschlossen. Albert Walter aus Konz-Filzen ist einer von ihnen. Er und seine Vereinskollegen messen der Bienenzucht bei ihrer Freizeitbeschäftigung oberste Priorität zu. "Wo anders als bei seinen Bienenvölkern soll sich ein Hobby-Imker aufhalten?", fragt Albert Walter schmunzelnd. Auf acht bis zehn Bienenvölker bringt es ein Hobby-Imker im Durchschnitt. Geht man von bis zu 60 000 Bienen pro Volk aus, ist dies eine immense Zahl - und eine große Verantwortung, die der Bienenzüchter übernimmt. Besondere Aufmerksamkeit verlange die Königin, die im Sommer bis zu 2000 Eier pro Tag lege. Doch das Hobby ist nicht der alleinige Aspekt beim Umgang mit den Bienen, denn "die fleißigen Tierchen sind ein wichtiger Teil unseres Ökosystems", betont Albert Walter, der als Schriftführer noch zuständig ist für die Vereins-Korrespondenz. 84 Prozent der Blütenbestäubung im Frühjahr werde von den Honigbienen erbracht, erläutert Albert Walter. Bienenzucht im richtig verstandenen Sinne verlange, dass sich der Züchter täglich um seine Bienenvölker kümmert. "Ich kenne meine Völker in- und auswendig", sagt Albert Walter und verschwindet in die Höhle "der Bienen". Wieso trägt er keinen Bienenschleier oder eine Schutzhaube um den Kopf und raucht auch nicht die berühmte Imkerpfeife, als er das Bienenhaus betritt? Beide Utensilien seien Klischees aus vergangenen Tagen: "Die Biene von heute ist nicht so aggressiv und sticht auch weniger." Dafür sei die Honigbiene leistungsfähiger in puncto Ertrag, beschreibt Albert Walter den Erfolg moderner Bienenzucht. Möchte man viel Freude an den Tierchen haben, sei Sauberkeit im Stock oberstes Gebot. Eine Seuche raffe schnell ein ganzes Bienenvolk dahin. Andererseits seien Bienen "unheimlich saubere Wesen". Um zu koten, flögen Bienen raus aus dem Stock, erzählt Walter begeistert. "Bei uns weiß man, was man im Glas hat"

Wer einmal an der Bienenzucht "gerochen" habe, den lasse sie nicht mehr los: "Es sind deine Tiere", so Albert Walter. Mit Biene Maja und Freund Willi hat das nichts zu tun. Die Nachwuchsarbeit liegt dem Verein ganz besonders am Herzen. Wenn sich junge Leute interessieren, werden sie nicht alleine gelassen. So genannte "Imker-Paten" nehmen die Jugendlichen unter ihre Fittiche, vermitteln Theorie und Praxis und seien auch sonst bereit, sich mit dem Vereins-Nachwuchs zu beschäftigen. Belohnt werden die Imker mit einem Honig, der unvergleichlich besser schmeckt als der aus dem Supermarkt. Walter: "Bei unserem Honig weiß man, was man im Glas hat." Jeden zweiten Montag im Monat um 20 Uhr treffen sich die Konzer Bienenzüchter zu einem Info-Abend im Vereinslokal Gasthaus "Schons" in Konz-Karthaus. Interessierte können sich bei folgenden Ansprechpartnern melden: Vorsitzender Joachim Schumann, Konz, Telefon 06501/7886, oder Schriftführer Albert Walter, Konz-Filzen, Telefon 06501/12389.

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