Friedliche Fans feiern fast stressfreies Fußballfest

Trier · Die Polizei zieht nach dem Sieg von Eintracht Trier gegen den FC St. Pauli im DFB-Pokal eine positive Bilanz: Bis auf einen leichten Zusammenstoß zweier Fangruppen in der Fleischstraße blieb es friedlich.

 Die Polizei hat Fans des FC St. Pauli vom Bahnhof zum Moselstadion begleitet und sie nach dem Spiel wieder zurück zum Sonderzug nach Hamburg gebracht. TV-Foto: Agentur Siko

Die Polizei hat Fans des FC St. Pauli vom Bahnhof zum Moselstadion begleitet und sie nach dem Spiel wieder zurück zum Sonderzug nach Hamburg gebracht. TV-Foto: Agentur Siko

Trier. Das Stadtbild wurde schon am Vormittag durch die Fans des FC St. Pauli geprägt, die bereits kurz nach neun Uhr mit einem Sonderzug aus Hamburg gekommen waren. Die Polizei setzte auf die abschreckende Wirkung eines enormen Aufgebots an Kräften. Wo auch immer man in der Innenstadt hinsah, fand man im Blickfeld mit hoher Wahrscheinlichkeit Fans des Reeperbahn-Clubs und eine Gruppe von Polizisten.
Die meisten der 2200 nach Trier gereisten Paulianer hatten offenbar sowieso keine Lust auf Fanrandale und bestätigten damit ihren hervorragenden Ruf innerhalb der Fangruppen des bezahlten Fußballs. Man sah und hörte sie singend und Schals schwenkend durch die Innenstadt ziehen. "Die Fans aus St. Pauli unterschieden sich abgesehen vom fantypischem Erscheinungsbild und vereinzelten Gesängen insgesamt kaum von den übrigen Touristen der Stadt Trier und zeigten sich als fußballorientierte Gäste", meldet die Polizei am Abend nach dem Spiel.
Der einzige Zwischenfall spielte sich um die Mittagszeit in der Fleischstraße ab und endete harmlos. Eine größere Gruppe von Fans der Eintracht traf dort auf ein Häuflein von Pauli-Anhängern. Wer wen angriff, lässt sich laut Meldung der Polizei nicht mehr feststellen. Doch der Kampf war kurz und lief ohne Verletzungen ab, die Polizei war sofort zwischen den Streithähnen. Beide Gruppen wurden getrennt und auf unterschiedlichen Routen bis zum Stadion begleitet. Die Anhänger des FC St. Pauli wanderten mit Polizeibegleitung durch die Paulinstraße. Aber selbst wenn ihnen die Namensgleichheit bewusst gewesen sein sollte, war sie kein gutes Omen. Die Eintracht schlug den Kultclub von der Reeperbahn mit 2:1. Auch im Moselstadion hätten die beiden Fanblocks keinen Weg zueinander gefunden, selbst wenn sie es versucht hätten. Die Polizei stand immer mit geballter Kraft dazwischen. Nach dem Spiel verlief auch der Rückweg zum Bahnhof ohne Zwischenfälle. In der Kloschinskystraße standen sich zwei Fangruppen gegenüber und riefen sich Beleidigungen und Schmähgesänge zu, doch der Streit wurde nicht körperlich. Um 19.35 Uhr setzte sich der Sonderzug in Richtung Hamburg in Bewegung. Die geschlagenen Paulianer zogen ab, zahllose Eintracht-Fans feierten ihren Sieg bis zum Sonntagmorgen, die Gastronomen der Innenstadt freuten sich, und die Polizei beendete ihren Pokaleinsatz mit einer positiven Bilanz. jp

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