Frischzellenkur für den Christophel

Trier · Rückzieher vom Rückzieher: Markus Schröder hat sich vom Vorhaben, das Restaurant Christophel zu schließen, verabschiedet. Für März plant er einen Neustart mit neuem Konzept. Wie es aber mit der Arena-Gastronomie weitergeht, ist hingegen völlig offen. Pächter Jörg Pfeifer will seinen Vertrag nicht verlängern.

 Das Haus Christophel (Ecke Simeon-/Christophstraße) bleibt Gasthaus und in einer Hand. Hotelier Markus Schröder hat seinen Pachtvertrag für das Restaurant im Erd- und ersten Obergeschoss verlängert. TV-Foto: Roland Morgen

Das Haus Christophel (Ecke Simeon-/Christophstraße) bleibt Gasthaus und in einer Hand. Hotelier Markus Schröder hat seinen Pachtvertrag für das Restaurant im Erd- und ersten Obergeschoss verlängert. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. "Es geht weiter!", verkündet ein Aushang am Eingang des Restaurants Christophel. Der noch im vergangenen Herbst angepeilte Schließungstermin 31. Dezember ist verstrichen, ohne dass sich etwas verändert hat. Doch Veränderungen wird es bald geben. Sie waren Voraussetzungen dafür, dass Pächter Markus Schröder einen neuen Pachtvertrag abgeschlossen hat. "Es wird eine Neuausrichtung geben", kündigt der 40-Jährige an; "Wir wollen künftig auch jüngeres Publikum ansprechen." Das heißt: Weg vom alten Image. Bislang ging im Christophel alles gutbürgerlich und gediegen zu. Dorthin geht man fein speisen, aber nicht unbedingt, um mal kurz einen Wein oder ein Bier zu trinken. Das will Schröder ändern. "Die alte Ära endet Aschermittwoch." Anschließend wird es eine einmonatige Pause geben, in der nach den Plänen von Designer Manfred Weber (Freudenburg) umgebaut und neu gestaltet wird. Um den 20. März herum soll das traditionsreiche Gasthaus mit neuem Service-Team wiedereröffnen und "kurz und knackig Christo heißen". Für die Caspary-Vermögensgesellschaft, zu der die historische Immobilie gehört, aber auch für den alten und neuen Pächter eine gute Lösung: Der Christophel bleibt "Gasthaus": unten Kneipe, ab zweitem Obergeschoss Hotel, seit fünf Jahren ebenfalls betrieben von Markus Schröder. Die komplette Neuaufteilung des Hauses, die etwa bei einem Textilgeschäft als neuem Mieter notwendig gewesen wäre, ist somit vom Tisch.
Auf große Veränderungen läuft es hingegen in der Arena-Gastronomie hinaus. Zehn Jahre nach der Eröffnung der Großraumhalle laufen zum 30. April sämtliche Verträge aus. Jörg Pfeifer (50), der die La-Ola-Sportsbar betreibt und auch bei Veranstaltungen in der Halle Speisen und Getränke anbietet, hat seine Verlängerungsoption nicht gezogen.
"Ja, wir suchen einen Gastro-Nachfolger und auch neue Getränke-Belieferungspartner", bestätigt Wolfgang Esser (60), Geschäftsführer der Arena-Betreibergesellschaft Castel Trier GmbH. Unter Zeitdruck sieht er sich nicht, zumal Jörg Pfeifer bereit ist, gegebenenfalls "noch ein noch paar Monate dranzuhängen". Esser will "nichts übers Knie brechen. Wir suchen eine Lösung, die zehn Jahre funktionieren soll und möglicherweise mit baulichen Veränderungen einhergeht".
Der zeitweilig als heißer Pfeifer-Nachfolgekandidat gehandelte Eric Naunheim (46) hat laut eigenem Bekunden "definitiv keine Arena-Ambitionen". Er wolle sich auf seinen künftigen Doppel-Standort am Kornmarkt konzentrieren: Zum Louisiana, das er seit elf Jahren betreibt, kommt nun das ehemalige Hauptmanns (seit Ende Dezember geschlossen) im benachbarten Casino. Das neue Lokal wird Donna Mia heißen und vorwiegend Pizza und Pasta anbieten. Der Umbau läuft. Die Eröffnung plant Naunheim für Mitte Februar.Extra

Ganz heiß aus der Gerüchteküche: Peter Schmalen (TV-Foto: Roland Morgen) eröffnet angeblich in der Gartenfeldstraße ein Steakhaus. "Völliger Quatsch", sagt der 51-Jährige Betreiber des Nobelrestaurants Schlemmereule (Palais Walderdorff). "Fakt ist: Ich habe den ehemaligen Bambusgarten gekauft, nachdem dessen Pächter in Ruhestand gegangen sind." Nun werde er ein dort ein "schickes rustikales Restaurant mit etwa 45 Plätzen einrichten" und führe derzeit Gespräche mit potenziellen Pächtern, sagt Schmalen. Das Konzept sei noch nicht ganz entwickelt, fest stehe aber: "Es wird keine Konkurrenz zur Schlemmer eule sein." Diesem Restaurant, das er heute vor genau 22 Jahren eröffnet hat, will er "weiterhin treu bleiben und mich in gewohnter Qualität darum kümmern", erklärt Schmalen. rm.

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