Feiern und Einkaufen Für den Trierer Weihnachtsmarkt gibt es blau verpackte Sicherheit

Trier · Betonpoller sollen eine Amokfahrt aufhalten. Auffallen sollen sie Besuchern des Trierer Weihnachtsmarkts aber nicht.

 Zum Schutz vor Anschlägen wurden auch dieses Jahr wieder an den Zufahrtsstraßen, hier in der Grabenstraße, Betonpoller aufgestellt.

Zum Schutz vor Anschlägen wurden auch dieses Jahr wieder an den Zufahrtsstraßen, hier in der Grabenstraße, Betonpoller aufgestellt.

Foto: Friedemann Vetter

Woran erkennt man, dass bald Weihnachten ist? Am Lebkuchen, der ab September im Supermarkt angeboten wird, an dem ein oder anderen bereits weihnachtlich geschmückten Schaufenster und seit 2017 in Trier an Betonpollern, die in der Innenstadt aufgebaut werden. Diese sollen verhindern, dass jemand unkontrolliert mir einem Fahrzeug in eine Menschenmenge fährt. Die tonnenschweren Ringe sind wieder zentraler Teil der Sicherheitsstrategie, die der Stadtvorstand wenige Tage vor Beginn des Markts vorgestellt hat.

Anders als im Vorjahr wird es nicht mehr so viel offensichtliche Präsenz der Polizei an den Eingängen zum Weihnachtsmarktbereich geben. Dazu sagt Triers Kultur- und Ordnungsdezernent Thomas Schmitt: „Die Polizei hat nicht die personellen Kapazitäten, um wie bisher präsent zu sein.“ Die Folge: Nur noch in der Liebfrauenstraße ungefähr in Höhe der Dominformation wird ein Polizeiwagen stationiert sein.

Doch der Markt mit seinen jährlich rund 400 000 Besuchern ist kein rechtsfreier Raum. Der Marktveranstalter hat laut Schmitt wie in den Vorjahren einen Sicherheitsdienst beauftragt, der auf Domfreihof und Hauptmarkt unterwegs sein wird. Zudem sind wieder Polizisten im Streifendienst auf dem Weihnachtmarkt präsent.

Der teilweise Rückzug der Polizei hat für einige Ladeninhaber einen Vorteil. Sie hatten über die Positionierung der Durchfahrtssperren geklagt (der TV berichtete). Die Barrieren waren relativ nahe am Hauptmarkt aufgebaut worden, da die Polizei Sichtkontakt zwischen den einzelnen Kontrollpunkten gewünscht hatte. Nun werden die Hindernisse in Dietrich- und Jakobstraße näher am Stockplatz platziert. Genau das war gefordert worden.

Benno Skubsch, Vorsitzender der City-Initative, ist zufrieden mit der neuen Gestaltung der Sperren. 2017 waren die Sperren erst nachträglich mit einer roten Folie ummantelt worden. Garniert mit einer aufgemalten Flamme sollten die Barrieren überdimensionale Kerzen darstellen. Das kam unterschiedlich gut an bei den Gästen.

Von Kerzen ist 2018 nichts mehr zu sehen, wie man sich seit Montag in der Grabenstraße überzeugen kann. Die grauen und mit Beton ausgegossenen Betonringe sind nun mit blauen Folien ummantelt. Skubsch sagt: „Wir haben aus der Notwendigkeit eine Tugend gemacht.“ Es sei wichtig und wohl von allen Besuchern akzeptiert, dass der Weihnachtsmarkt gesichert werden müsse. Die vom Karikaturisten Johannes Kolz entworfenen Bänder bezeichnet er als gelungen.

Die Kosten für die Dekoration übernimmt die City-Initiative, die wiederum von Firmen unterstützt worden ist. Und noch etwas ist anders als beim Weihnachtsmarkt im Vorjahr: Er beginnt sehr früh (siehe Zweittext unten). Am Sonntag, 25. November, gibt es weder Glühwein noch Christbaumkugeln. Denn dann ist der Markt wegen des evangelischen Feiertags Totensonntag geschlossen.

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