Für ihren Mann nur "Sach' ma'"

Trier · Sie ist gebürtige Römerin, hat sechs Söhne mit "Erich Schiller" aus der Lindenstraße und gründete mit ihm zusammen vor 30 Jahren das Improvisationstheater Springmaus in Bonn. All dies bietet genug Stoff für das zweistündige Comedyprogramm der 56-jährigen Margie Kinsky.

 Jede Mutter kennt es: Martinslaternen basteln auf Kinderstühlchen. Margie Kinsky in Aktion. TV-Foto: Karin Pütz

Jede Mutter kennt es: Martinslaternen basteln auf Kinderstühlchen. Margie Kinsky in Aktion. TV-Foto: Karin Pütz

Trier. Gleich am Eingang zum Großen Tufa-Saal begrüßt eine Frau mittleren Alters die Zuschauer persönlich. Eine Besucherin fragt irritiert "Wer ist das?" und wird sofort aufgeklärt: "Das ist doch Margie Kinsky!" Obwohl sich der Bekanntheitsgrad der Künstlerin scheinbar noch nicht herumgesprochen hat und zeitgleich der Eurovision Song Contest im Fernsehen übertragen wird, finden sich im Großen Saal etwa 150 Zuschauer ein. Kinsky lebt mit sieben Männern zusammen ("sechs davon selbst gemacht"). Berührungsängste hat sie nicht. "Ich bin die Margie, bis gleich!", ruft sie den Leuten zu, die kurz vor 20 Uhr in der Tufa Platz nehmen.
Seit zwei Jahren solo unterwegs


Seit zwei Jahren spielt sie ihr erstes Soloprogramm "Kinsky legt los" und trifft in Trier bei den überwiegend weiblichen Gästen den Nagel auf den Kopf. Susanne Buck aus Butzweiler wischt sich immer wieder die Lachtränen aus den Augen. Es ist dieselbe Zuschauerin, der Margie Kinsky bis eben noch völlig unbekannt war. Vor allem die Schilderungen von Kinskys Alter Ego Marita Nettekoven über das jährliche Krippenspiel in Bonn-Endenich und das Laternenbasteln auf Kindergartenstühlchen lassen bei der Grundschullehrerin und ihren beiden Freundinnen kein Auge trocken.
Der Saal tobt, als "Marita Nettekoven" sich darüber beschwert, dass sie seit einigen Jahren für ihren Mann nur noch "Sach\' ma\'" heiße und ihr das letzte Mal eine Autotür aufgehalten wurde, als der Notarztwagen kam.
Auch ihre zweite Kunstfigur Maria, die wie ein Wasserfall mit italienischem Akzent über die Unmöglichkeit des Fluchens in deutscher Sprache schimpft, weil dort "zu viele Konsonanten" drin seien, amüsiert die Zuschauer sehr. Ihre Alltagserlebnisse geben Margie Kinsky so viel Inspiration, dass sie im Herbst ein neues Programm startet: "Ich bin so wild nach Deinem Erdbeerpudding!"

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