Für kleine Kinder geht noch was

OLEWIG. Spielplätze sind in fast allen Stadtteilen ein heiß diskutiertes Thema. In Olewig ist die Situation zwar besser als in vielen anderen Bereichen Triers. Dennoch lässt das Angebot zu wünschen übrig, vor allem wenn es um die ganz Kleinen geht.

 Begeisterung Auf der Hill: Der kleine Niklas (vier) und sein Schwesterchen Sophie (zwei) haben auf dem Vorzeige-Spielplatz von Olewig viel Spaß.Foto: Hans Krämer

Begeisterung Auf der Hill: Der kleine Niklas (vier) und sein Schwesterchen Sophie (zwei) haben auf dem Vorzeige-Spielplatz von Olewig viel Spaß.Foto: Hans Krämer

"UnsereSpielplätze sind nicht alle auf dem neuesten Stand. Sie werdenaber gut angenommen." Ortsvorsteherin Hannelore Komes will einepauschale Kritik am Spielplatzangebot in ihrem Stadtteil nichtgelten lassen, haben doch der Ortsbeirat und die Stadt in denvergangenen drei Jahren einiges in die Verbesserung des Angebotsinvestiert. So wurde 2001 auf der Hill ein Platz komplett neuangelegt. Und auch der Spielplatz am Kandelbach präsentiert sichin runderneuertem Zustand. Angebot im Klostergarten mehr als dürftig

"Der ist zwar klein, aber doch ganz schön", sagt Sandra Paulke, die erst im Oktober mit ihrem Mann und Sohn Lorenz (3) von Euren nach Olewig gezogen ist. Töchterchen Louisa ist inzwischen fünf Monte alt, was die Kreise der Familie wieder größer werden lässt. "Meist fahren wir an die Mattheiser Weiher, wenn wir auf einen Spielplatz wollen."

Dass viele der Eltern der insgesamt 111 Kinder unter fünf Jahren (215 bis zehn Jahre/Stand 31. Dezember 2002) in Olewig nicht oder nur bedingt zufrieden sind, liegt vor allem daran, dass der zentrale Platz am Kloster, der sich als Treffpunkt geradezu anbietet, eher kümmerlich daherkommt.

"Schade, dass im Klostergarten für die ganz Kleinen so wenig geboten wird", sagt beispielsweise Ulla Arenz, Mutter der fast dreijährigen Lisa und der neun Monate alten Lena. "Ich bin mit dem Spielplatzangebot in Olewig ganz und gar nicht zufrieden." Die Familie Arenz wohnt in der Straße "Im Naus", in "neu Bethlehem", wie die Olewiger den Ortsteil nennen, der in den 50er Jahren am Juffernberg entstanden ist. Dort ist der Generationenwechsel in vollem Gange, was dazu geführt hat, dass vergleichsweise viele kleine Kinder die teilweise verkehrsberuhigten Straßen beleben. Wie in ganz Olewig gibt es zwar auch hier viel Grün im Umfeld, was vor allem den älteren Kindern entgegen kommt. In Sachen Spielplatz herrscht aber Fehlanzeige. "Die Hill ist zu weit, deshalb gehen wir mit unseren Kindern eher nach Tarforst", sagt Ulla Arenz stellvertretend für viele Mütter und Väter aus der Siedlung.

Besser stellt sich die Situation in der Ortsmitte dar. Neben dem Spielplatz am Kloster gibt es noch einen kleinen, kaum frequentierten und veralteten Platz beim Friedhof. Halb öffentlich ist der Spielplatz des katholischen Kindergartens, der mit Hilfe der Eltern und des Fördervereins einigermaßen in Schuss gehalten wird. "Der ist zumindest sauber", sagt Peter Schneider-Bauer, Vater von Rafael (4) und Felicitas (2). Das Olewiger Spielplatzangebot hält er nicht für das Schlechteste. "Es gibt sicherlich schönere Plätze als hier, aber viele Spielgeräte sind für Kinder nicht das Wichtigste. Hauptsache, der Sand ist sauber."

Doch das ist vor allem beim Vorzeigeplatz auf der Hill ein Problem, der sich zum Treffpunkt Jugendlicher entwickelt hat, die oft nicht einmal aus dem Stadtteil kommen. Leere Bier-Mix-Getränkedosen, Zigaretten-Kippen und Scherben treiben den Eltern in Olewig - wie in anderen Stadtteilen auch - die Zornesröte ins Gesicht.

Dass die "wilden" Treffpunkte vielen Olewigern ein Dorn im Auge sind, zeigte sich beim TV -Ortsgespräch am vergangenen Mittwoch (der TV berichte). Der Ortsbeirat will deshalb darüber diskutieren, wie die Skateranlage am Olewiger Sportplatz attraktiver gemacht werden kann. An Streetball und eine feste Tischtennisplatte sei gedacht, berichtet Peter Terges (CDU). Ob dort auch ein Angebot für jüngere Kinder geschaffen werden soll, lässt er offen. Wie Ortsvorsteherin Hannelore Komes andeutet, soll auch über das Spielgelände am Kloster diskutiert werden. Dessen Aufwertung fordert auch das Bürgergutachten.

Morgen im Rahmen unserer Serie "Trier - ganz nah": Gern gesehene Gäste: Studenten in Olewig.

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