Gemeinschaftsgärten und regionaler Einkauf: Nachhaltig in Trier leben

Nachhaltig leben - für immer mehr Menschen ist das wichtig. Wie kann die Menschheit die vorhandenen Ressourcen auf der Erde verantwortungsbewusst nutzen? Diese Frage wird nicht nur in der großen Politik gestellt, sondern auch im Lokalen: In Trier zum Beispiel von dem gemeinnützigen Verein Lokale Agenda 21 (LA 21). An dieser Stelle erklären LA-21-Mitglieder in loser Folge, wie sich Nachhaltigkeit in der Region konkret leben lässt. Unsere heutige Gastautorin: Linn Kaldinski.

Atomstrom soll es in Deutschland bald nicht mehr geben, Energieriesen schließen ihre Kohlekraftwerke und werden Teil der Energiewende in Deutschland. Brandschutzabkommen für Produktionsstätten in Bangladesh werden von Textilindustrien unterschrieben, Lebensmittellieferanten versehen ihre Produkte mit Bio- und Fair-trade-Siegeln. Alles Schritte in die richtige Richtung, in eine nachhaltige zukunftsfähige (Welt-) Gesellschaft.
Inwieweit diese Siegel und Abkommen das halten, was sie versprechen, soll an dieser Stelle erst einmal nicht hinterfragt werden.
Doch man muss nicht nur darauf warten, dass die großen Konzerne die wichtigen und richtigen Entscheidungen für die Zukunft treffen, man kann auch selbst aktiv werden und die Zukunft nachhaltig gestalten!
Hier in Trier, welche im Mai 2010 als Fair-Trade-Stadt ausgezeichnet wurde, geht diesbezüglich so einiges! Es gibt viele Institutionen und Initiativen, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auf regionaler Ebene auseinandersetzen und dabei viel bewirken können.
Ich zum Beispiel engagiere mich in dem Projekt "Deine Ideen bewegen die Zukunft", welches sich mit Nachhaltigkeit in unserer Region auseinandersetzt. Es richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene (16 bis 27 Jahre), die Ideen für ein nachhaltiges zukunftsfähiges Trier haben. In kleinen Projekten können diese Ideen durch Begleitung und ein wenig Unterstützung ausgebildeter Coaches realisiert werden. So können junge Menschen erste Erfahrungen im unternehmerischen Denken und Handeln sammeln und ihren Unternehmergeist wecken.
Auch der Verein Transition Trier e.V. hat es sich zum Ziel gesetzt, in Zusammenarbeit mit den BürgerInnen der Stadt Trier, eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft zu entwerfen. So entsteht im Aveler Tal seit Beginn des Jahres 2013 ein Gemeinschaftsgarten, der für alle offen steht, die gerne gärtnern, es lernen wollen oder die einfach nur Lust haben, sich mit anderen über leckeres, selbst angebautes Obst und Gemüse oder über Gott und die Welt auszutauschen.
Ich freue mich schon darauf, im Sommer meine ersten Tomaten dort anzupflanzen und zu ernten.
Auch Menschen ohne Zeit fürs Engagement können nachhaltig handeln und konsumieren: Lebensmittel-Stände auf dem Wochenmarkt bieten die Möglichkeit, regionales und saisonales Obst und Gemüse zu erwerben. Der Weltladen der AG Frieden bietet neben Obst und Gemüse ein breites Angebot von fair gehandelten Lebensmitteln aus Asien, Afrika und Lateinamerika. Besonders die fair gehandelten Schokoladen kann ich hier empfehlen.
Die von mir vorgestellten Möglichkeiten des Engagements für Nachhaltigkeit sind nur ein kleiner Anfang, es gibt noch weitaus mehr Gelegenheiten! Finde es heraus und gestalte eine zukunftsfähige Region Trier - es ist nicht schwer!Extra

Die Autorin, Linn Kaldinski, ist 26 Jahre alt und studiert seit 2012 Wirtschaftssoziologie an der Uni Trier. Seit Juni 2013 koordiniert sie das Projekt "Deine Ideen bewegen die Zukunft" bei der Lokalen Agenda 21.

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