Genossen demonstrieren Geschlossenheit

Marc-Bernhard Gleißner und Vanessa Burkhardt heißen die Spitzenkandidaten der Partei Die Linke in den Wahlkreisen Trier und Trier-Schweich. Beide wurden am Montagabend nominiert.

Trier. Geschlossenheit - das ist es, was die Linke nach den heftigen Querelen im Landes- und auch im Trierer Kreisverband zwei Monate vor der Landtagswahl vermitteln will. Der Landesparteitag am vorigen Samstag in Trier hat Auftrieb gegeben: Rund 290 Änderungsanträge zum Wahlprogramm wurden in 4,5 Stunden diskutiert, das Programm aber einmütig verabschiedet (der TV berichtete).

"Wir sind noch nie so einstimmig in einen Wahlkampf gegangen wie diesmal", folgert Marc-Bernhard Gleißner. "Trier ist eine Hochburg der Linken im Land - wenn wir hier ein gutes Ergebnis holen, dann schaffen wir auch die Fünf-Prozent-Hürde", schwört er am Montagabend bei der Mitgliederversammlung im Trierer Wahlkreisbüro der Bundestagsabgeordneten Katrin Werner die Genossen auf den Landtagswahlkampf ein.

16 Parteimitglieder sind zu der Versammlung gekommen. Drei davon wohnen im Wahlkreis Trier-Schweich, einstimmig wählen sie Vanessa Burkhardt zu ihrer Direktkandidatin. Die 30-jährige studierte Wirtschaftswissenschaftlerin wohnt in Salm bei Wittlich, ist Vorsitzende des Kreisverbands Bernkastel-Wittlich und steht auf Platz sieben der linken Landesliste. Wegen einer Erkrankung kann die Mitarbeiterin im Wittlicher Wahlkreisbüro von Katrin Werner bei ihrer Nominierung nicht dabei sein. Zu Burkhardts Ersatzkandidaten wählen die drei Linken aus dem Wahlkreis Trier-Schweich ebenfalls einstimmig den 34-jährigen selbstständigen Softwareentwickler Andreas Herbster.

Aus dem Trierer Wahlkreis, in dem 52 Parteimitglieder wohnen, sind zehn Stimmberechtigte zur Kandidatennominierung gekommen. Gleißner ist der einzige Bewerber für das Direktmandat, auch er wird einstimmig gewählt. Zu seinem Ersatzkandidaten küren die Linken - ebenfalls einhellig - den Trierer Politikstudenten Christian Lehberger (24). Außer den Wahlen stehen keine Punkte auf der Tagesordnung.

Mit drei Hauptthemen will die Linke in den Wahlkampf ziehen: Kritik an der Einführung des Bachelor-Master-Systems an den Universitäten, am angeblichen Kahlschlag in der Kulturszene und an der Asylpolitik der Landesregierung. "Die Landesregierung hat es nicht geschafft, die Studiengang-Umstellung an den Universitäten ohne Chaos einzuführen", schimpfte Gleißner in seiner kämpferischen Ansprache. Dass die Trierer Antikenfestspiele aufgegeben wurden, sei auch der verfehlten Kulturbezuschussung seitens des Landes anzulasten. Gar menschenverachtend sei die Asylpolitik der SPD-Landesregierung. "Im sogenannten Ausreisezentrum in Trier werden Menschen, die um Asyl bitten, wie Schwerstkriminelle behandelt - das darf nicht sein", erklärte Gleißner.

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