Glanz und Gloria mit Cindy und Zwanziger

Das Trierer Prinzenpaar Christina I. und Thomas II. ist seit Samstag in Amt und Würden. Theo Zwanziger, Präsident des Deutschen Fußballbunds, erhielt für sein soziales Engagement den Kaiser-Augustus-Orden. Rund 1000 Zuschauer feierten zur Musik von Cindy und Bert bei der Gala der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval.

Trier. Christina I. und Thomas II. haben sich am Samstagabend "freudvoll verpflichtet, jeden Trierer Bürger, egal welchen Standes, in ihre Regentschaft aufzunehmen". Außerdem müssen sie dem "Narrengott Jokus" treue Ergebenheit zeigen und sind verpflichtet, das närrische Brauchtum der Stadt Trier zu pflegen. So steht es zumindest in der goldgerahmten DIN A3-Ernennungsurkunde, die Peter Pries, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK), dem diesjährigen Trierer Prinzenpaar bei dessen Inthronisation in der Europahalle überreichte.

Doch damit nicht genug: Trug bis dato Pries selbst die vier längsten Fasanenfedern am Hut, steckte er Prinz Thomas noch längere in die Narrenkappe. Damit war dessen närrischer Machtanspruch nicht nur optisch auffällig. Kürenz' Ortsvorsteher Karl Lübeck musste es sich auch noch gefallen lassen, dass die Federn des in seinem Rücken sitzenden Prinzen ihm für den Rest des Abends um die Ohren strichen und in Augen und Nase stachen. Aber einem Karnevalsprinzen, noch dazu einem so sympathischen, ist so was halt erlaubt.

Christina I. gewann die Herzen ihrer Gefolgschaft mit viel Natürlichkeit: "Wir haben Live-Musik, ich habe mein Krönchen, mein Prinz steht neben mir, und unsere Sponsoren sind alle schon auf meiner Tanzkarte eingetragen", freute sich die strahlende Prinzessin.

Es gab aber auch wieder viel Glanz bei der Gala der ATK, dem Dachverband von 16 Trierer Karnevalsvereinen: Stargäste waren Cindy und Bert. Und wer dachte, die könnten nur Schlager, wurde eines Besseren belehrt: Bei einem Gospel-Medly zeigte die blonde Cindy mit starker "Röhre", dass mehr in ihr steckt. Und erntete damit nicht nur von Bert beinahe ungläubige, bewundernde Blicke. Und dann natürlich Theo Zwanziger, der Präsident des Deutschen Fußballbundes (DFB), der seine Popularität nicht zuletzt der Leistung der Nationalmannschaft bei WM 2006 und EM 2008 verdankt, die ganz Deutschland euphorisiert hatten. Nur drei Tage nachdem ATK-Präsident Pries ihm im vorigen Februar geschrieben hatte, dass die ATK ihm den Kaiser-Augustus-Orden 2009 verleihen möchte, hatte Zwanziger sein Kommen zugesagt. "Ich hab' so schnell reagiert, weil ich schon Jahre auf diesen Brief gewartet hatte", scherzte der promovierte Jurist bei der Ordensverleihung. Schließlich hatte Egidius Braun, sein Vorgänger im Amt des DFB-Präsidenten, schon 1998 die ATK-Auszeichung für soziales Engagement erhalten.

Die von der Karlsberg-Brauerei gestifteten 5555,55 Euro, die mit dem Orden verbunden sind, will Zwanziger Jugend-Projekten des DFB zur Verfügung stellen. Ein Teil soll aber auch in die Trierer Sportstiftung fließen, die Zwanzigers Duz-Freund Horst Lachmund, ehemaliger stellvertretender Chefredakteur des Trierischen Volksfreunds, gegründet hat.

Echte sportliche Leistung zeigten bei der Gala aber vor allem die Trierer Gardetänzerinnen und -tänzer: Mit Flic-Flacs, Salti und Radschlägen wirbelten Mariechen vom Grundschul- bis zum Erwachsenenalter über die Bühne. Gleich mehrere Landesmeister bewiesen, dass Trier sich auch mit seinen Garden nicht hinter anderen Karnevals-Hochburgen verstecken muss.

Ein Interview mit Theo Zwanziger lesen Sie auf Seite 15.

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