Glaube im Alltag

Wer in diesen Tagen von der Eifel oder vom Hunsrück hinunter nach Trier gefahren kam, zur Arbeit oder zur Schule, hatte morgens jedenfalls, oft ein wundersames Bild: Oben im Gebirge war alles hell, gerade ging die Sonne auf und tauchte alles in ihr bezauberndes Licht. Und dann, etwa auf der Höhe des Petrisberges: ein großer weißer hügeliger Deckel; wo normalerweise die Stadt vor einem liegt, nur Wolken.

Nur der Fernsehturm reckt sich ins Blau heraus. Weiterfahren ist dann wie Eintauchen in den Tag. Und die Stadt ist in solchen Momenten leider auch ein Bild für die allzu oft graue Stimmung des Alltags in der Schule oder auf Arbeit. Schade eigentlich: Der Tag verspricht in Wirklichkeit ja, schön und hell zu werden - ist hier unten nur noch nicht angekommen. Das ändert sich später dann, wenn die Sonne kräftig scheint oder sogar noch ein bisschen Wind weht. Und zweitens ist es schade, weil das Wintergrau ja nun echt auf den Geist gehen kann; zieht einen Vorhang auch über manche Seele ... Dabei geht es uns in Trier ja noch gut: Andere Städte drohen in so einer Wetterlage zu ersticken - Feinstaubalarm gab's - ausgerechnet in der Autostadt Stuttgart! Allerdings: Auch ohne Fahrverbote, egal, ob freiwillig oder verordnet, könnten wir Trier er es auch ein bisschen heller haben, selbst bei solchen "Inversionswetterlagen": Etwas weniger Auto fahren, mehr mit dem Rad oder mit dem Bus oder gleich zu Fuß gehen - und alle hätten es sonniger und könnten leichter atmen ... Und außerdem: Die Kolleginnen und Kollegen, die von den Höhen ins Tal herabkommen, bringen ja sicher auch ein wenig von der Sonne mit, die sie frühmorgens schon haben genießen können. Auch da gilt wie sonst so oft: Geteilte Freude ist doppelte Freude! Altfried G. Rempe Pastoralreferent in Trier

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