GLAUBE

Zum Bericht "Ein sehr skurriles Feld - Kirchenkritiker und Buchautor Horst Herrmann über die Faszination von Reliquien" (TV vom 22. Februar):

Es ist ein Grundbedürfnis sehr vieler Menschen, Andenken von einem geliebten und herausragenden Menschen als Erinnerungsstück aufzubewahren und sich immer wieder an ihn zu erinnern. In allen großen Weltreligionen gibt es dieses Phänomen. Und selbst im säkularen Bereich erinnern uns das Goethehaus in Frankfurt und das Mozarthaus in Salzburg an das Schaffen großer Geistesgrößen. Hier geht es um Menschen. Aber in der Heilig-Rock-Verehrung geht es nicht nur um den Menschen Jesus, sondern um den Gottessohn und Heiland, der in einer einfachen Tunika durch Israel gewandert ist, um die Menschen seiner Zeit innerlich und äußerlich zu heilen und sie zur Umkehr zu bewegen. Es ist für gläubige Menschen beleidigend, wenn Professor Horst Herrmann die Heilig-Rock-Verehrung als ein "skurriles Feld" bezeichnet. Schließlich gehört die Tunika Christi zusammen mit dem Turiner Grabtuch zu den kostbarsten Reliquien, die die Christenheit überhaupt besitzt. Wenn Professor Herrmann sich seiner Sache so sicher ist, dann muss er den Gegenbeweis antreten. Im anderen Fall sollte er schweigen und die Christen mit seinen Thesen nicht beleidigen und verärgern. Professoren haben die Wahrheit nicht gepachtet. Wenn ein Schweizer Institut sich weigert, nach mehreren textil-archäologischen Untersuchungen der Tunika Christi Jahresangaben zu machen, dann muss man sich schon fragen, warum. Besitzen wir heute wirklich nicht die technischen Möglichkeiten, das Alter einer Stoffstruktur wenigstens ungefähr herauszufinden? Jedenfalls spricht das Verhalten des Instituts doch eher für die Echtheit. Wenn die christlichen Pilger aus ganz Deutschland und aus dem Ausland zur Heilig-Rock-Wallfahrt nach Trier kommen, dann wollen sie unseren Erlöser und Herrn verehren und ihn als Gottessohn anbeten. Sie kommen, um Gottes Kraft und Gnade für ihren Alltag zu schöpfen. Die schlichte Tunika Christi erinnert sie an die Erlösung und das Heil, das der ganzen Menschheit durch Jesus Christus geschenkt wurde. Pater Gerhard Knühl, Trier

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