Großmutters Geschichte

In seinem Roman "Entre les lignes" schildert der französische Autor Emmanuel Bourdier eine Jugend zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges im besetzten Frankreich. In der Volkshochschule Trier diskutierte er mit seinen Lesern.

 Emmanuel Bourdier diskutiert nach seiner Lesung mit den Zuhörern. TV-Foto: Daniel John

Emmanuel Bourdier diskutiert nach seiner Lesung mit den Zuhörern. TV-Foto: Daniel John

Trier. (daj) Wie erlebt eine junge Frau den Krieg im besetzten Frankreich? Der 35-jährige Emmanuel Bourdier wollte es wissen. Er gab seiner Großmutter, die in der Nähe der Demarkationslinie aufwuchs, ein Mikrofon und ließ sie erzählen. Aus den Aufzeichnungen ist der Roman "Entre les lignes" entstanden, dessen doppeldeutiger Titel sich mit "Zwischen den Zeilen" oder auch "Zwischen den Frontlinien" übersetzen lässt."Die Sichtweise meiner Großmutter ist genauso wichtig wie die eines Historikers", sagt Bourdier, der kein Deutsch spricht und zum ersten Mal überhaupt das Nachbarland besucht. An die Volkshochschule Trier ist er auf Einladung des Lehrers Michael Frings gekommen, der das Buch mit seinen Schülern am Max-Planck-Gymnasium liest. Denen gefällt der Roman: "Es ist schön, die französische Sicht einmal zu sehen", findet die 18-jährige Laura Mittler. Ihre Generation kennt die Zeit des Zweiten Weltkriegs vor allem aus Fernsehdokumentationen, wie ihre Mitschülerin Julia Mock anmerkt: "Meine Großeltern waren damals noch zu jung."Der Roman "Entre les lignes" von Emmanuel Bourdier ist im Verlag Thierry Magnier erschienen. Bislang gibt es keine deutsche Übersetzung.

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