Gut bekömmlicher Lebensinhalt

21 Jahre lang war er Weinbauberater und -lehrer in Trier, weitere 21 Jahre Güterdirektor der Weingüterverwaltung Stiftung Friedrich-Wilhelm-Gymnasium. Benedikt Engel berichtet aus seinem Leben rund um den Rebensaft.

 Ein glückliches Paar, das einen guten Tropfen zu schätzen weiß: Gertrud und Benedikt Engel aus Trier-Olewig. TV-Foto: privat

Ein glückliches Paar, das einen guten Tropfen zu schätzen weiß: Gertrud und Benedikt Engel aus Trier-Olewig. TV-Foto: privat

Trier. Einen guten Riesling von der Mosel, der Nahe oder aus dem Rheingau weiß Benedikt Engel sehr zu schätzen - vor allem, wenn er nicht allzu trocken ist. "Fruchtbetont sollte er sein", sagt er, "ein Wein mit dezenter Restsüße." Benedikt Engel muss es wissen: Mit seinen achtzig Jahren ist er einer der ältesten Weinfachleute im Trie rer Raum."Mein ganzes Leben dreht sich um den Wein", sagt der gebürtige Rüdesheimer lachend. Seine Mutter stamme aus einem Oestricher Winzerbetrieb, sein Vater sei dem edlen Rebensaft als Gutsverwalter eng verbunden gewesen. Nachdem Benedikt Engel als 15-Jähriger im Krieg als Luftwaffenhelfer einberufen worden sei, habe er 1946 seine Weinbauausbildung in den Staatsweingütern Aßmannshausen, Rüdesheim und Kloster Eberbach begonnen; bis 1950 habe er Weinbau an der Fachhochschule in Geisenheim studiert. 1951 kam Benedikt Engel als Weinbauberater und -lehrer an die Landes-Lehr- und Versuchsanstalt für Weinbau nach Trier. "Ich bin zu meinen Wurzeln zurückgekehrt", sagt er, denn sein Vater sei in Trier aufgewachsen. "Die Anstalt lag damals in Schutt und Asche", erinnert er sich. "Alles wurde neu aufgebaut und erweitert, ein Internat war auch dabei." Nun stehe fast alles leer: Die Schule wurde vor Jahren nach Bernkastel verlegt. "Es war eine schöne Zeit", sagt er im Rückblick. "Im Beruf und im Leben habe ich ganz viel Glück gehabt." Da schließt er auch seine Frau Gertrud mit ein: "Ich hätte keine bessere bekommen können! Sie ist lebensfroh und hat mir immer sehr beigestanden." 1972 bewarb sich Benedikt Engel bei der Weingüterverwaltung Stiftung Friedrich-Wilhelm-Gymnasium: Ein Direktorenposten war frei geworden. 21 Jahre sollte er ihn innehaben, bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1993. "Auch da habe ich mich sehr wohl gefühlt", erinnert er sich. Abends und am Wochenende habe er viele Weinproben gehabt. Gleichzeitig startete Benedikt Engel eine Vielzahl von Aktivitäten rund um den Wein: Stolz zeigt er ein Foto vom ersten Weinseminar an der Volkshochschule 1967. 1972 initiierte er den Trierer Weinlehrpfad, 1979 die Gründung der "Weinbruderschaft Augusta Treverorum-Riesling-Freundeskreis", der er seit 1996 als Ehrenbruderschaftsmeister vorsteht. Ehrenamtlich leitete er 66 Exkursionen für Winzer und Weinfreunde; "die weitesten gingen nach Südafrika, Kalifornien und Kanada." Noch heute ist der durch eine Augenkrankheit eingeschränkte Weinkenner gern unterwegs: "Im September geht's nach Baden in die Ortenau", freut er sich. Und der Lieblingswein Benedikt Engels? "Graacher Domprobst und Neumagener Rosengärtchen!"

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