Happy End für Triers West Side Story

Trier · Das erste Unternehmen hat sich eingekauft, der Bebauungsplan steht: In den nächsten Monaten starten die Bauarbeiten auf dem ehemaligen Gelände der Firma Bobinet in Trier-West. Auch auf der benachbarten Brache des Ex-Eisenbahnausbesserungswerks tut sich was.

 Das ehemalige Bobinet-Firmengelände, auf dem die Firma Eybl bisher arbeitete, soll umgestaltet werden. Unser Foto zeigt eine der riesigen Werkshallen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Das ehemalige Bobinet-Firmengelände, auf dem die Firma Eybl bisher arbeitete, soll umgestaltet werden. Unser Foto zeigt eine der riesigen Werkshallen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Es ist eines der spannendsten Bauprojekte in der Stadt: die Entwicklung des seit mehr als 20 Jahren brach liegenden ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerks (EAW) in Trier-West und des benachbarten Industriegeländes, auf dem die Firma Eybel-Bobinet bis 2009 Stoffe für die Autobranche herstellte.
13 Mal ist EAW-Besitzer Erland Knaf in den vergangenen Jahren gegen die Trierer Stadtverwaltung vor Gericht gezogen, um seine Vorstellung für die Geländebebauung durchzusetzen. Erst als die EGP - die ehemalige Entwicklungsgesellschaft Petrisberg, die mittlerweile nur noch als EGP mit dem Zusatz "Gesellschaft für urbane Projektentwicklung" firmiert - im vorigen Jahr das benachbarte, stillliegende Bobinet-Gelände kaufte, glätteten sich die Wogen. EGP und Knaf gründeten die Grundstücksgesellschaft Trier-West (GGTW), um das Gesamtareal mit vereinten Kräften zu entwickeln (der TV berichtete).
Die Gespräche mit der Stadtverwaltung wurden wiederaufgenommen. Mit Erfolg: Die Investoren und Triers Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani glichen ihre Vorstellungen von der Geländebebauung ab. In seiner heutigen Sitzung soll der Stadtrat nun die Offenlegung des so entstandenen Bebauungsplans beschließen. Anschließend dürfen Anlieger und Träger öffentlicher Belange - zum Beispiel Naturschutzverbände - ihre Anmerkungen einreichen.
Im Frühjahr könnte der Bebauungsplan dann verabschiedet und Baurecht geschaffen werden. Die EGP will in diesem Jahr mit den Bauarbeiten beginnen: In zwei ehemaligen Bobinet-Werkshallen sollen bis zum Jahr 2014 insgesamt 25 Loftwohnungen entstehen. Weitere Hallen sind für Quartiersgaragen und für Gewerbebetriebe vorgesehen. Fertig entwickelt sein soll das Bobinet-Gelände bis 2016, 14 Millionen Euro will die EGP investieren.
Ein Trierer Betrieb hat sich bereits eingekauft: Das Trier-Wester Autohaus Hoff hat 4000 Quadratmeter in der Halle erworben, in der das Trierer Theater im Herbst das Musical West Side Story aufgeführt hat. "Die Halle grenzt direkt an unser jetziges Betriebsgelände, daher hatten wir großes Interesse", sagt Autohaus Chef Oswald Hoff. Wer sich in die bestehenden Hallen einkauft, trägt die Kosten für die Instandsetzung der Gebäude. Der Kaufpreis beläuft sich dafür je nach Halle auf günstige 300 bis 400 Euro pro Quadratmeter. Neben Gewerbeflächen und Loftwohnungen ist der Bau von Wohnhäusern geplant. Auch auf dem Ex-Bahngelände sind die ersten Schritte gemacht: Bauunternehmer Erland Knaf hat mit den Aufräum- und Sicherungsarbeiten rund um die beiden denkmalgeschützten Lokrichthallen begonnen, die langfristig beide saniert werden sollen.
Der TV hat das Areal zusammen mit EGP-Chef Jan Eitel und Projektentwickler David Becker besichtigt. Einblicke auf den
Extra

Die Sitzung des Trierer Stadtrats am heutigen Dienstag ab 17 Uhr im Ratssaal umfasst 25 Tagesordnungspunkte. Allein drei Anfragen stammen von der FDP-Fraktion. Dabei geht es um die Öffnungszeiten im Südbad, die Zukunft des Sportamts und die Ausweisung von Grillplätzen. Die SPD hat eine Anfrage zur Pflegestrukturplanung gestellt. Außerdem haben die Genossen eine Resolution zum Erhalt des Wasser- und Schifffahrtsamts Trier formuliert und regen die Einrichtung eines Seniorenbeirats an. Der Rat muss darüber entscheiden, ob die beiden Dezernenten Thomas Egger und Angelika Birk nach zwei Jahren im Amt in eine höhere Besoldungsgruppe eingestuft werden. Das Fahrzeug- und Gerätekonzept der Feuerwehr Trier wird vorgestellt. Um Brandschutz und Sicherheitstechnik geht es auch bei der Sanierung des Theatergebäudes. cus

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