Haste Töne: Basilika-Orgelpfeifen werden zum Klingen gebracht

Trier · Exakt 6006 Orgelpfeifen sind es, die die neue Hauptorgel der Konstantin-Basilika zum Klingen bringen werden. Bevor das passieren kann, braucht jede Pfeife ihren eigenen und vor allem "richtigen" Ton - das ist die Aufgabe von Gregor Hieke, Chef-Intonateur der Orgelbaufirma Hermann Eule.

Er gibt jeder der 6006 Orgelpfeifen den richtigen Ton, unterstützt wird er dabei von seinem Assistenten Hannes Kunath, selbst Orgelbauer von Beruf.
Und das ist weit mehr als nur das Stimmen auf die richtige Tonhöhe: "Ich bin kein Stimmer, dann wäre ich nach einer Woche fertig", erläutert Hieke den feinen Unterschied. "Ich bringe die Pfeifen zum richtigen Klang. Deshalb Intonateur." Und das bedeutet weit mehr, denn der Intonateur sorgt bei jeder einzelnen Orgelpfeife für den gewünschten Klangcharakter und die richtige Klangbalance der Pfeifen untereinander sowie in Beziehung zum sie umgebenden Raum.
Das ist im Fall der neuen Hauptorgel in der Konstantin-Basilika eine besondere Herausforderung. Ungefähr 30 Orgeln hat Hieke schon intoniert, in dieser Größe aber erst etwa vier wie die Nikolai-Kirche in Leipzig.
Dass die Akustik der Basilika sowie die neue Orgel an ihrem historischen Standort gut zueinanderpassen, weiß auch Kantor Martin Bambauer: "Die Klarheit, Durchhörbarkeit und charaktervolle Intonationsqualität ist sehr beeindruckend", sagt Bambauer begeistert.
Einziger Nachteil: Während der Phase der Intonation bleibt die Konstantin-Basilika die Woche über für Besucher geschlossen. Sonst ließe sich der komplexe und künstlerische Prozess des Intonierens nicht ungestört durchführen. Denn schon das kleinste Nebengeräusch kann beim Intonieren der Orgelpfeifen hinderlich sein.
Bis zum ersten Advent sollen die Pfeifen den richtigen Klang haben, damit die neue Hauptorgel der Konstantin-Basilika am Sonntag, 30. November, im Einweihungsgottesdienst das erste Mal in ihrer ganzen Klangfülle erklingen kann. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort