Hausverbot für Wildschweine

TRIER · Der Trimmelter SV erhält einen neuen Zaun zum Schutz der Sportanlage. Nur der Wunsch nach einer Jagd bleibt unerfüllt.

 Bald werden die Wildschweine draußen bleiben: Die ersten Löcher für den Zaun, der sie abhalten soll, die Anlage des Sportvereins zu verwüsten, sind schon gebohrt. TV-Foto: Natascha Kittler

Bald werden die Wildschweine draußen bleiben: Die ersten Löcher für den Zaun, der sie abhalten soll, die Anlage des Sportvereins zu verwüsten, sind schon gebohrt. TV-Foto: Natascha Kittler

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TRIER Die letzten Spuren der unerwünschten Besucher sind noch zu erkennen: Bis zu 30 Zentimeter tiefe Löcher gruben die Wildschweine in die Erde und pflügten ganze Rasenflächen um. In den vergangenen zwei Jahren fielen die Tiere immer wieder über das Gelände des Trimmelter SV her, vor allem nachts oder in den frühen Morgenstunden. Der jüngste Vorfall ereignete sich im August dieses Jahres, bei dem die Tiere bis an die Tennis- und Volleyballplätze herankamen. Glückerlicherweise kam niemand persönlich zu Schaden, doch die Anlage des Sportvereins litt erheblich darunter.
Das Wildschwein-Problem ist in Trier nicht neu. Immer wieder berichten Anwohner von Wildschwein-Schäden, vor allem in den Stadtteilen, die an Waldgebiete angrenzen. Erst im April dieses Jahres berichtete der Volksfreund über die Schäden, die in Tarforst und am Trimmelter Hof von den Tieren angerichtet werden. Damals wurde festgestellt, dass die Stadt nicht für Schäden auf privaten Grundstücken aufkommen muss. Die Verantwortung dafür läge in vollem Maße bei den Eigentümern.
Einige Anwohner ergriffen Gegenmaßnahmen und errichteten Zäune, um ihr Eigentum zu schützen. Am vergangenen Dienstag, 26. September, haben auch beim Trimmelter SV die Bauarbeiten zur Errichtung eines neuen Zauns begonnen, der das Gelände in Zukunft effektiver sichern soll.
Auf insgesamt 110 Metern Länge wird unterhalb der Beachvolleyball-Felder ein Stabmattenzaun mit einer Höhe von 1,43 Metern errichtet. Gleichzeitig wird der alte marode Zaun entfernt. Jürgen Pfannkuchen, Verantwortlicher der Liegenschaften des Sportvereins, schätzt, dass sich die Arbeiten über eine Woche erstrecken werden. Währenddessen ist eine Benutzung der Sportanlagen jedoch uneingeschränkt möglich.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf ungefähr 10 500 Euro. Der Sportbund Rheinland fördert einen Teil in Höhe von circa 3 500 Euro, einen weiteren übernimmt die Stadt Trier. Die Differenz muss der Verein selbst stemmen. Pfannkuchen sagt dazu: "Wir werden dies über die Beiträge unserer 750 Mitglieder finanzieren." Er hofft, dass der neue Zaun ausreichend Schutz vor den nächtlichen Besuchen bieten wird.
Eine weiterer Lösungsansatz liegt in der Treibjagd. Jürgen Pfannkuchen sagt dazu: "Wir waren froh, dass direkt nach dem letzten Vorfall unser Einzugsbereich bejagt wurde." Dennoch ist das mit dem Jagen gar nicht so einfach, denn wie in vielen Bereichen mangelt es auch den Jägern an Personal. Zudem kann tagsüber nicht geschossen werden. Eine direkte Lösung ist also nicht in Sicht. Bis auf weiteres liegt es daher bei den Betroffenen selbst, Maßnahmen wie den Zaun beim Trimmelter SV zu ergreifen.

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