Herzliche Begegnungen auf dem Weg zum Apostel

Trier · Rund 1700 Pilger sind bei der St. Matthias-Wallfahrt am Wochenende zum Grab des Apostels nach Trier gekommen. Im Kreis zahlreicher Konzelebranten feierte Abt Ignatius Maaß am Pilgersonntag in der Abtei ein feierliches Hochamt. Anschließend wurden die Pilger von der Trierer Matthiasbruderschaft unter Leitung von Brudermeisterin Ulrike Kobus bewirtet.

Trier. Seit Hunderten von Jahren kommen Menschen von überall her zum Grab des Apostels Matthias nach Trier. Der Sage nach war es Kaiserin Helena, die die Reliquien des Apostels nach Trier gebracht hat. Die weiteste Anreise hatte in diesem Jahr wohl ein Bischof aus Nordindien, der eine Pilgergruppe aus Schwalmtal begleitete.
Bruder Hubert Wachendorf weiß um die Zähigkeit von Pilgern: "Das sind Menschen, die nicht einfach jeder Müdigkeit nachgeben." Dazu gehört auch Doris Peitz aus Kreuzau im Kreis Düren. 2007 ging sie erstmals den Weg. "Wenn man rund 50 Kilometer zu Fuß geht und das mehrere Tage hintereinander, dann ist das schon kein Pappenstiel." Inspiriert wurde sie von ihrer Freundin Simone Müller. Für sie ist der Pilgerweg mit seinen über 150 Kilometern Wegstrecke seit 22 Jahren fester Bestandteil des Terminkalenders. Sie hat das Pilgern über ihren Vater entdeckt: "Seit 38 Jahren geht er jedes Jahr zum Grab des Apostels nach Trier." Sportlich vorbereitet hat sie sich nicht für diesen Weg: "Das Wichtigste ist, dass man die richtige Kleidung und vor allem die richtigen Schuhe hat."
Die Gruppen haben eine durchschnittliche Größe von 30 bis 50 Pilgern. Die meisten übernachten unterwegs bei Privatpersonen. Die Quartiere werden den regionalen Bruderschaften teilweise schon seit Jahrzehnten zur Verfügung gestellt: "Da sind immer wieder herzliche Begegnungen mit verbunden; es ist oft das gleiche Gefühl dabei, wie wenn man wieder nach Hause kommt", beschreibt Simone Müller diese jährlichen Erlebnisse. floExtra

Hans-Werner Heiß (Drove, Kreis Düren): "Seit 18 Jahren pilgere ich in der Gruppe nach Trier. Besonders schätze ich das Erlebnis in der Gemeinschaft und die Zeiten der Meditation." Simone Müller (Drove, Kreis Düren): "Die Distanz zu überbrücken ist nicht ohne. Aber was man auf diesem Weg positiv selbst mitbekommt, das entschädigt für alle Mühen." Doris Peitz (Kreuzau, Kreis Düren): "Das erste Mal bewegt besonders: Man kommt in der Gruppe auf den Hof, alles klatscht und man wird freundlich empfangen. Das vergisst man nicht." Katrin Heiß (Drove, Kreis Düren): "Vor etwa 13 Jahren habe ich meinen Vater erstmals auf dem Pilgerweg begleitet. Für mich ist die Gemeinschaft im Kreis der Pilger wichtig."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort