Heute wird die Bombe entschärft
Trier · Der Blindgänger, der am Montagnachmittag in der Ehranger Heinestraße gefunden wurde, wird am heutigen Mittwochabend entschärft. Weitere Sprengkörper wurden nicht gefunden - ein großer Teil des Baugebiets in direkter Nähe zur Bahnlinie ist allerdings auch noch nicht untersucht.
Trier Ganz schön viel Blech liegt neben der Ehranger Heinestraße begraben. 15 Mal schlägt der Metalldetektor von Arwid Kowalski aus. Das Tickern der Sonde, die Störungen des Magnetfelds bis in mehrere Meter Bodentiefe aufspüren kann, wird dann schneller und lauter. Was genau da im Boden steckt, ist an der Intensität des Klackergeräuschs allerdings nicht festzustellen. "Das kann vom Nagel über eine Autofelge bis eben zum Sprengkörper alles sein", erklärt Geophysiker Kowalski.
Die verdächtigen Stellen werden mit Sprühfarbe markiert und anschließend vorsichtig aufgegraben. Schließlich war bereits Ende August auf dem Baugelände in direkter Nähe zum ehemaligen Ehranger Rangierbahnhofs eine 125-Kilo-Bombe gefunden worden.
Am Montagnachmittag legten die Arbeiter dann den zweiten Sprengkörper frei, ebenfalls eine zweieinhalb Zentner schwere amerikanische Fliegerbombe.
Am Dienstag wurden die weiteren Fundstellen aufgegraben. Jedes Mal mit großer Vorsicht, jedes Mal mit dem Gedanken, dass es erneut eine Bombe sein könnte, deren Zündsatz noch scharf ist.
Auch ein Gartenhäuschen muss abgerissen werden, weil der Boden darunter untersucht werden muss.
Am Dienstagnachmittag gibt die Feuerwehr schließlich Entwarnung: An allen weiteren verdächtigen Stellen hatte harmloser Metallschrott - etwa Reste von Zaunanlagen oder Eimern - die Magnetfeldsonde anschlagen lassen.
Untersucht hat Kowalski, der für die Darmstädter Firma Tauber bundesweit als Experte für das Aufspüren von Sprengstoffen unterwegs ist, allerdings nur das Gelände, das für den Ausbau der Heinestraße und die neuen Parkplätze der Siedlung aufgegraben werden muss. Neben Straße und Stellflächen, dort, wo die Anwohner jetzt noch ihre gepflegten kleinen Gärten haben, plant die Wohnungsbaugesellschaft Saar zwei neue Mehrfamilienhäuser. "Ist die Zeit gekommen, muss auch dieses Baugelände nach Sprengkörpern abgesucht werden", bestätigte ein Mitarbeiter der Wohnungsbaugesellschaft am Dienstag auf TV-Nachfrage. Bislang seien die Häuser allerdings noch in der Planung. Wann der Bau tatsächlich beginne, stehe noch nicht fest. "In diesem Jahr allerdings definitiv nicht mehr", sagt der Mitarbeiter der Wohnungsbaugesellschaft.
Wenn die am Montag gefundene Bombe am heutigen Mittwochabend entschärft ist, dürfen die Anwohner der Gefahrenzone also aufatmen: Zumindest bis zum Jahresende dürfte ihnen keine weitere Bombenevakuierung ins Haus stehen.
Es sei denn, der Metalldetektor von Arwid Kowalski hat etwas übersehen. Denn das Areal, auf dem Ende August neben der Heinestraße ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde, war vorher schon einmal per Magnetometer abgesucht worden. Die Bomben waren dabei nicht entdeckt worden.