Hilfe für Krebskranke

Im Sommer wird in Trier-Ehrang eine niedergelassene Praxis für Strahlentherapie öffnen: Die Bauarbeiten dafür in direkter Nachbarschaft zum Ehranger Marienkrankenhaus laufen auf Hochdruck. Bislang hatte allein das Mutterhaus diese Behandlungsmöglichkeit in der Region angeboten.

 Direkt neben dem Marienkrankenhaus entsteht derzeit die erste niedergelassene Praxis für Strahlentherapie. TV-Foto: Gabriela Böhm

Direkt neben dem Marienkrankenhaus entsteht derzeit die erste niedergelassene Praxis für Strahlentherapie. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier-Ehrang. Das westlich vom Marienkrankenhaus (MKH) benachbarte Grundstück, auf dem die 700 Quadratmeter große Praxis entsteht, war zuletzt als provisorischer Parkplatz genutzt worden. Nun hat das MKH das Gelände verpachtet. Dort entsteht eine Praxis für Strahlentherapie. Sie ist laut Stefan Eiden, Kaufmännischer Direkter des MKH "der erste Fall", wo eine niedergelassene Praxis ein derartiges medizinisches Angebot macht. Nach Fertigstellung werden die beiden Radio-Onkologen und Strahlentherapeuten, Dr. Guido Syré und Dr. Eva-Maria Freitag, die neue Praxis betreiben. Syré: "Es geht uns gar nicht darum, in Konkurrenz zum Mutterhaus zu treten. Wir suchen die Kooperation." Erhebliche Stärkung des Standorts erhofft

Das Patientenwohl stehe an erster Stelle. Zudem werde eine Versorgungslücke geschlossen. In dem großen Versorgungsgebiet mit rund einer halben Million Menschen zwischen Idar-Oberstein und Koblenz gebe es derzeit nur drei Bestrahlungsgeräte, sagt Eiden, von denen zwei Geräte im Trierer Mutterhaus der Borromäerinnen sind. Das Saarland sei vergleichsweise besser ausgestattet: Dort sollen rund einer Million Einwohnern acht Bestrahlungsgeräte zur Verfügung stehen. Es gebe immer mehr Tumorpatienten, sagt Syré. In der niedergelassenen Praxis soll ein neues technisches Verfahren eingesetzt werden, mit dem die höhere und genauere Bestrahlung bösartigen Gewebes ohne höhere Strahlungsbelastung für die Tumor-Umgebung ermöglicht wird. Mit der neuen Praxis erhofft sich das Marienkrankenhaus eine erhebliche Stärkung seines Standorts. Eiden spricht von Synergie-Effekten: Patienten, die im MKH operiert und behandelt werden, könnten dann in der Praxis strahlentherapeutisch weiterversorgt werden. Gebaut wird die Praxis von einer Ärztegemeinschaft, ein Zusammenschluss von 16 niedergelassenen Radiologen, Röntgenologen und Strahlentherapeuten in der Dres. Reif & Möller GbR. Das Bauprojekt hat inklusive der notwendigen Einrichtungen ein Investitionsvolumen von 3,8 Millionen Euro. Voraussichtlich bis zu zwölf neue Arbeitsplätze werden entstehen. Praxis gut ans Verkehrsnetz angebunden

Die Praxis ist infrastrukturell gut an das Verkehrsnetz angebunden. Die Verzahnung von ambulantem und stationärem Sektor diene einer optimalen Patientenversorgung, so Eiden, der mit steigenden Patientenzahlen auch im Krankenhaus rechnet. Das neue Praxisgebäude wird als eingeschossiger Fertigbau in Holz-Tafelbauweise errichtet. Daneben angegliedert ist ein Gebäudeteil in Stahlbetonkonstruktion, in dem sich die Bestrahlungsgeräte befinden werden.

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