HINTERGRUND

WOHNUNGSGENOSSENSCHAFT AM BEUTELWEG Im Jahr 1991 gegründet, entwickelte sich die ehrenamtlich geführte Wogebe (nicht zu verwechseln mit der früheren Baugenossenschaft Trier-Nord) zu einem bundesweit anerkannten Modellprojekt für die Sanierung eines "Problem-Quartiers".

Mit einem Mix aus pädagogisch fundierter Stadtteilarbeit, öffentlichen Hilfen und Bewohner-Eigenbeteiligung gelang es, das Beutelweg-Viertel instand zu setzen. 1999 kaufte die Genossenschaft der Stadt für mehr als vier Millionen Euro deren marodes Wohneigentum in Trier-Nord ab, um das Umfeld im Stadtteil auf ähnliche Weise zu erneuern. Parallel wurde das Tochterunternehmen HVS ausgebaut, das die Sanierung übernahm, aber auch externe Aufträge ausführte. Es hat heute 36 Mitarbeiter, darunter viele Langzeitarbeitslose aus dem Quartier. Es stellte sich heraus, dass sich das Beutelweg-Modell nicht unbegrenzt auf die Umgebung übertragen ließ. 2003 musste die Stadt erhebliche Finanzlücken schließen, indem sie den Kaufpreis in Form gestückelter Zuschüsse wieder zurück überwies. Im Jahr 2008 soll diese Rückfinanzierung abgeschlossen sein. Der Wobege gehören inzwischen 500 Wohneinheiten, davon wurden in den letzten Jahren annähernd 90 Prozent saniert. Soweit bewohnbar, sind sie fast komplett vermietet. Im Juni 2005 erhielt die Wohnungsgenossenschaft für die, wie es hieß, "gelungene Aufwertung eines Stadtteils", den angesehenen Preis der Trier-Forums. Die HVS wurde mit dem Preis der Agenda 21 ausgezeichnet. (DiL)

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