Trier. (mic) Ein gemeinnütziger Verein in Triers Partnerstadt Weimar betreibt dort mit mehreren Radioprofis und 120 ehrenamtlichen Mitarbeitern einen nichtkommerziellen, aber sehr ambitionierten Radiosender. Der Name des Stadtradios, Radio Lotte, leitet sich vom unter der Stadt fließenden Flüsschen Lotte her, nimmt aber zugleich Bezug auf Thomas Manns Roman "Lotte in Weimar". Ziel des Trägervereins ist, das geistige Potenzial Weimars zu transportieren - wobei Weimar durchaus nicht nur als Stadt, sondern auch als Idee und Philosophie interpretiert wird.

Motto: Jetzt hört zusammen, was zusammengehört

Von dieser Idee profitiert nun auch Trier, denn Radio Lotte kommt mit einem mobilen Sendestudio für eine Woche lang nach Trier. 20 Jahre nach der Wiedervereinigung stellen die Lotte-Macher eine "Ost-West-Kulturwoche" auf die Beine nach dem Motto: "Jetzt hört zusammen, was zusammengehört." In Zusammenarbeit mit verschiedenen Trierer Kulturinstitutionen gibt es täglich von 7 bis 13 Uhr ein Live-Programm von verschiedenen Orten in Trier, von der Porta Nigra über den Hauptmarkt, den Kornmarkt und die Europäische Kunstakademie bis zum Domfreihof. Hinzu kommen Abendveranstaltungen an wechselnden Orten, etwa mit der Leiendecker Bloas, dem Weimarer Kabarettisten Holger Schmalfuß, eine Podiumsdiskussion im Karl-Marx-Haus oder eine Veranstaltung mit der AG Frieden zu Flüchtlingszentren. Abschluss soll eine große Wiedervereinigungsparty voraussichtlich im Mergener Hof sein. Gesendet wird das Radio-Programm in Trier und Umgebung auf der UKW-Frequenz 92,2, die extra für diese Woche freigeschaltet wird. Zu hören sein wird das Programm in Trier und Weimar über UKW, aber auch weltweit übers Internet.

Von der UKW-Frequenz profitiert auch das Campus Radio der Universität Trier, das bisher nur im Internet zu hören ist. Von Dienstag, 29. Juni, bis Donnerstag, 1. Juli, geht das Campus Radio jeweils nachmittags auf der Frequenz "echt" auf den Sender.