"Ich laufe jedem Euro hinterher"

TRIER. Die Zukunft scheint düster. Die 43 Trierer Schulen schieben einen Sanierungsstau in Millionenhöhe vor sich her, parallel dazu nimmt die Zahl der Schüler immer weiter ab. Aus dem Papier "Schulentwicklung 2020+" sollen Konzepte entstehen, die sich mittel- und langfristig mit diesem Grundproblem befassen.

Eine erste Hürde hat Schuldezernent Ulrich Holkenbrink bereits genommen: Sein Papier fand die Zustimmung der Mehrheit im Steuerungsausschuss (der TV berichtete). Wie geht es jetzt weiter? Am Anfang steht die Gründung eines Runden Tisches. In diesem Gremium werden neben dem Stadtvorstand und den Ratsfraktionen auch alle Schulträger und Schularten, Wirtschaft und Bildungseinrichtungen sowie die Planungsgemeinschaft Region Trier repräsentiert. Auch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) ist im Boot. Arbeitsgruppen aller Schularten von der Grundschule bis zum Gymnasium werden mit dem Runden Tisch kooperieren. "Es geht uns darum, von Anfang an auf breiter Basis zusammenzuarbeiten", betont Holkenbrink, der Vorsitzender des Runden Tisches sein wird. "Schließlich sollen die Lösungsansätze auch für alle Beteiligten akzeptabel sein." Die jeweiligen Fachämter der Verwaltung sollen dem Runden Tisch zuarbeiten. In den Arbeitsgruppen sollen die Themen weiter diskutiert werden. Die Ergebnisse werden aufgearbeitet und später in das Gesamtkonzept aufgenommen. Ein Lastenheft umfasst zentrale Punkte, auf die sich die Arbeit am Runden Tisch konzentrieren wird. Dazu gehören die Analyse der Infrastruktur und der Schülerzahlen sowie die Untersuchung von demographischen Trends und Entwicklungen. Szenarien der künftigen Schulentwicklung in Trier werden durch eine Stärken-Schwächen-Analyse ergänzt. Leitbilder und Handlungsempfehlungen gehören ebenso dazu wie die Darstellung ihrer räumlichen Auswirkungen auf die Schulen im Stadtgebiet. Interkommunale Zusammenarbeit, Finanzierungsmodelle und Controlling vervollständigen das Lastenheft. Holkenbrink ergänzt: "Das Konzept ist eine langfristige Geschichte. Dennoch hat der Abbau des Investitionsstaus hohe Priorität. Ich laufe jedem Euro hinterher, der dazu beiträgt, die baulichen Mängel in Schulen zu beheben."

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