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Zum Bericht "360 kleine Klärmeister" über Abwasserreinigung in der Verbandsgemeinde Trier-Land (TV vom 12. Dezember):

Bisher wurde in Rheinland-Pfalz (RLP) fast alles über kilometerlange Leitungen mit Pumpanlagen an zentrale Kläranlagen angeschlossen, koste es, was es wolle. Die Folge: stetig zunehmende Abwasserabgaben. Eine Hypothek für Generationen! Seit 2011 dürfen Kleinkläranlagen (KKA) gebaut werden, sogar in eigener Regie, auf eigene Kosten, aber vom Umweltministerium gefördert. Bei richtiger Planung und Ausführung sind Abwasserkosten von unter einem Euro pro Quadratmeter zu erwarten, nachzulesen im Internet am Beispiel Avendshausen in Niedersachsen. In RLP ist nun Ähnliches möglich - wenn die Bürger dürfen. So ist Heilbach/Verbandsgemeinde (VG) Neuerburg zurzeit dabei, den kleinen Ort mit Hilfe von KKA abwassertechnisch zu erschließen. Erfreulich ist: Die VG Trier-Land lässt den betroffenen Bürgern die freie Anlagenwahl. Eine fundierte Beratung, welche Anlage für welchen Standort und für welchen Zweck geeignet ist, wäre hilfreich. Alle Anlagen von einem Hersteller zu beziehen, fern zu überwachen, wie von der VG Bitburg-Land praktiziert, ist, bis auf spezielle Fälle wie Wasserschutzgebiete überflüssig, teuer und nur für die Herstellerfirma lukrativ. Empfehlenswert ist:1. Die zuständigen Werke beraten die Bürger bei der Auswahl der Anlage. 2. Die Bürger bauen und betreiben die Anlage selbst. 3. Die Bürger schließen einen Wartungsvertrag mit der Herstellerfirma ab. 4. Die Werke kontrollieren alles einmal im Jahr. Die VG Irrel hat offensichtlich nichts dazugelernt. Sie macht alles selbst. Der Bürger hat nur zu zahlen. Aktuell wird dort wieder ein Klärprojekt für eine kleine Außensiedlung (sieben Häuser) für über 400 000 Euro (statt drei KKA für maximal 80 000 Euro) als konventionelle Kanalbaumaßnahme mit Ortsnetz und Anschluss an eine circa einen Kilometer entfernte zentrale Abwasseranlage vergeben. Die geologischen Verhältnisse vor Ort lassen bezweifeln, dass es bei diesen Kosten bleiben wird. In der pro Einwohner mit am höchsten verschuldeten VG in RLP spielt das offensichtlich keine Rolle. Die Kommunalreform lässt grüßen! Klemens Rutsch, Ernzen, Verein zur Förderung kommunaler Abgabengerechtigkeit

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