IHRE MEINUNG

Zum Bericht "Krach und Kot: Krähen nerven Trierer" (TV vom 28. Dezember) erhielten wir weitere Zuschriften:

Im Sommer vor drei Jahren haben zwei Krähen (mittlerweile sind es vier) unser neuwertiges Haus regelrecht attackiert. Mitten in der Nacht hackten sie mit ihren Schnäbeln in das Silikon unserer Holzfenster und in die Holzbalken am Haus. Hinzu kam noch das durchdringende Schreien der Krähen. Wir mussten alle Rollläden herunterlassen. An Ausschlafen war wochenlang nicht zu denken. Auch tagsüber, wenn wir zu Hause waren, konnten wir alles dicht machen. Toller Sommer! Es war wirklich wie im Hitchcock-Film "Die Vögel". Waren wir unten im Wohnzimmer und in der Küche, zerstörten die Krähen in den oberen Etagen die Fenster. Auch in die Dachfenster am Speicher hackten sie hinein. Das war teilweise so extrem, dass an den Scheiben Blut war. Weil sie unter Naturschutz stehen, wollte uns niemand helfen. Verscheuchen war zwecklos, Minuten später waren sie wieder da. Das Silikon der Fenster mussten wir bereits mehrere Male erneuern. Das half alles nichts, mittlerweile sind schon wieder Silikonteile herausgezogen. Dieses Jahr hatten wir größtenteils Ruhe, und die Krähen haben sich ein anderes Haus in der Nachbarschaft ausgesucht. Diese Leute haben eine Ferienwohnung, deren Gäste abgereist sind, weil sie nachts nicht mehr schlafen konnten. Unternommen wird aber nichts. Naturschutz hin oder her: Ich möchte mal die Naturschützer sehen, wenn das ihre Häuser wären. Eva Teusch, Piesport Ich finde es gut, dass Sie das Krähenproblem ansprechen. Die Vögel vertreiben unsere Singvögel und nerven ohne Ende, auch in anderen Städten. Man müsste den Naturschutz dringend aufheben und den Bestand massiv dezimieren, sonst wird die Lage bald unbeherrschbar. Ruth Solbach, Neuwied Da leistet sich die Stadt Trier eine untere Naturschutzbehörde, ein Amt für Grünflächen, das Land ein Wasserschifffahrtsamt. Und keiner kann sich erklären, warum die Krähen vermehrt die Innenstadt aufsuchen. Ganz einfach: Seht doch mal nach, wie viele große Bäume in den vergangenen Jahren am Moselufer beseitigt wurden, zuletzt bei der Staustufe. Als Sofortmaßnahme müssten viele schnell wachsende Bäume gepflanzt werden. Bis diese von den Krähen genutzt werden können, wird noch viel Mist auf die Trierer fallen, die ja wissen, wem sie die ganze Bescherung verdanken. Hans Jörg Frieden, Trier Die Rabenkolonien in der Trie rer Innenstadt sind kein neues Phänomen. Bereits vor etwa 30 Jahren wurden die Bäume am Nikolaus-Koch-Platz drastisch beschnitten, um die Vögel über dem damaligen Parkplatz am TV-Verlagshaus zu vertreiben - mit jahrelangem Erfolg. Die Rabenkrähe lässt sich besonders gerne in Gruppen von sehr hohen Bäumen nieder, wie wir sie an einigen Plätzen in Trier vorfinden. Wo die Bäume kurz gehalten werden, wie zum Beispiel am Domfreihof, bleiben sie fern. Das reichhaltige Futterangebot und die innerstädtische Wärme locken Krähen an. Außer dem Einkürzen der Bäume, was auf jeden Fall erfolgreich ist, werden in Frankreich und USA Abschreckungsmaßnahmen eingesetzt wie Warnschreie von Krähen oder die Rufe von Falken per Lautsprecher, Knallgeräusche, Lichtblitze und das Entfernen der Nester nach Beendigung der Brutzeit. Möchte man die Krähenkolonien dulden, sollte man nicht gleichzeitig Parkplätze an diesen Stellen anbieten. Das Argument, man müsse lernen, mit der Natur zu leben, würde auch bedeuten, die Rattenbekämpfung einzustellen, deren Ausmaß vielleicht nicht jedem Bürger bewusst ist. Eugen Peter Karges, Trier Lösung Nummer eins: Zwei bis drei Krähen fangen, in einen Käfig setzen und ganz stark mit etwas erschrecken lassen (zum Beispiel mit einer Katze). Die Krähen werden schreien. Diese Schreie muss man auf ein Diktiergerät aufnehmen und nachher bei den Sammlungen von Krähen intensiv abspielen lassen! Ich habe das irgendwo gelesen. Das war ein Experiment, allerdings mit Spatzen, und es hat geklappt. Lösung Nummer zwei: In der Nacht unter den Bäumen, auf denen die Krähen leben, eine Woche lang Krach machen. Dadurch werden die Vögel in der Nacht bei schlechter Sicht wegfliegen und irgendwo einen neuen Platz für die Übernachtung suchen müssen. Wenn das Gleiche ein paar Mal passiert, werden die Vögel gezwungen, ihre beliebte Unterkunftstelle zu verlassen. Beide Lösungen zusammen kombiniert werden wahrscheinlich ein gutes Ergebnis zeigen. Vladimir Ihsanov, Trier

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