IHRE MEINUNG

Zum Bericht "Wilde Saar macht die Mosel attraktiver" (TV vom 18. Januar) über Reiseempfehlungen der New York Times:

Bessere und vor allem kostenlose Werbung können sich Winzer für ihre Weine und Touristiker im Vorfeld von Nero- und Karl-Marx-Ausstellung in Trier nicht wünschen, als von der New York Times als einzige deutsche Region in der Reisebeilage erwähnt und damit geadelt zu werden. Die Erbsenzählerei im TV kann ich daher nur bedingt verstehen. Man erinnere sich: Auf Druck vor allem der Großkellereien und Großabfüller wurde die Etikettenbezeichnung und eingeführte Marke "Mosel-Saar-Ruwer" gestrichen. Und alles zwischen Schengen und Koblenz, zwischen Franzenheim und Ruwermündung, zwischen Serrig und Konz ist auf den Etiketten auf den ersten Blick nur noch Mosel. Da ist es verkraftbar, dass ein amerikanischer Reisejournalist auch den Altarm der Saar mal schnell an die Mosel verlegt. Und geblendet von so viel Schönheit plötzlich Otter und Eisvögel sieht. Warum auch nicht? Schließlich wird mit der Kapelle von St. Bartholomä des Königssees in Oberbayern bildlich für alles, was halbwegs alpenländisch wirken soll zwischen Tirol und Bayerischem Wald, optisch geworben. Werbung ist Werbung und nur bedingt "Fakten, Fakten, Fakten". Dort scheint überall die Sonne, es gibt nur junge, dynamische und schöne Menschen. Zottelige "Moselochsen" auf der Nachbarweide bleiben unfotografiert. Zum Wohl auf die New York Times und all die, die an Mosel, Saar und Ruwer diesen grandiosen PR-Erfolg umgesetzt und eingefädelt haben. Hanns-Wilhelm Grobe, Trier

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