IHRE MEINUNG

Zur Berichterstattung über Radarkontrollen der Stadt Trier:

In einer Tempo-30-Zone fährt ein böser Autofahrer die noch immer innerorts üblichen 50 km/h - welch' ein unerhörtes Verhalten! Ich bin 1955 geboren und frage mich, wie ich und meine Mit-"Kinder" überleben konnten, ohne den Schutz vor den Gefahren des Alltags. Heute werden die Kinder - möglichst einzeln - von ihren besorgten Eltern zu Schule und Freizeitpflichten gefahren. In alten, stinkenden, umweltgefährdenden Autos oder übergroßen SUV. Hierbei ist zu beobachten, dass diese Eltern die innerorts vorgeschriebenen 50 km/h nur selten einhalten. Genau die jammern aber darüber, dass die "bösen Autofahrer" nicht mit Tempo 30 dahinschleichen. Die Stadt wird auch nachts, wenn die von den täglichen Geschwindigkeitsverstößen geplagten Autofahrer übermüdet sind, blitzen. Im Stadtgebiet stören die Autofahrer. Sie bilden aber die Kunden des städtischen Einzelhandels. Überall dort, wo kostengünstige Parkplätze für Kunden geschaffen werden, blüht der Einzelhandel auf der grünen Wiese. Durch den Blitz-Aktionismus wird ein neues Kapitel im Kampf gegen die Autofahrer in der Stadt aufgeschlagen. Es muss doch möglich sein, den "bösen autofahrenden Kunden" aus der Stadt fernzuhalten beziehungsweise zu vertreiben, selbst wenn der Autofahrer als Tourist in Trier seine Erfahrungen mit nach Hause nimmt und eventuell von weiteren Besuchen Triers absieht. Siegbert Busse, Trier

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