IHRE MEINUNG

Zum Leserbrief "Pferde leiden leise" (TV vom 2. Januar 2016):

Es ist schon erstaunlich, wie manche Menschen sich anmaßen, anderen Mens chen vorzuschreiben, worum sie sich zuerst kümmern sollen. Meistens kümmern sich solche Menschen um überhaupt nichts. Ob man jetzt vor dem Zirkus gegen die Haltung von Wildtieren in Zirkusbetrieben demonstriert oder nicht, sei jedem selbst überlassen. Auch sollte jeder selbst für sich entscheiden, ob er in einen Zirkus mit Wildtieren geht oder nicht. Fest steht aber, dass es kein fachlich fundiertes Gutachten gibt, welches eine Haltung von Wildtieren in Zirkussen artgerecht beschreibt. Vielleicht nur solche Gutachten, die die Zirkusbetreiber selbst in Auftrag gegeben haben. Der Deutsche Tierschutzbund fordert ein umfassendes Verbot von Wildtieren in Zirkussen, bis jetzt leider vergeblich. Dieses Verbot wird kommen, weil es wissenschaftlich fundiert ist. Leider hat Trier es verschlafen, in dieser Angelegenheit eine Vorreiterrolle zu spielen, aber das bin ich von Trier nun schon gewöhnt. Viele Zirkusbetreiber sind da schon weiter und zeigen hervorragende Zirkusdarbietungen, ohne Tiere ein Leben lang den Strapazen eines Zirkus-Daseins auszusetzen! Der Deutsche Tierschutzbund kämpft auch gegen die betäubungslose Kastration von Ferkeln, den sinnlosen "Verbrauch" von Millionen Tieren bei Tierversuchen, für bessere Haltungsbedingungen für die Tiere bei der Heimtierhaltung und der Landwirtschaft. Er kämpft auch für eine Verbesserung der Haltungsbedingungen bei Pferden. Wenn die Leserbriefschreiberin so gut informiert ist, müsste sie wissen, dass sich auf diesem Gebiet vieles verbessert hat. Das bedeutet nicht, dass schon alles in Ordnung ist. Immer wenn der Ehrgeiz des Menschen auf den Schultern von Tieren ausgetragen wird, geht es zulasten der Tiere. Jeder Tierfreund kann mithelfen, egal ob vor dem Zirkus oder selbst beim Einkauf von tierischen Lebensmitteln oder im sportlichen, privaten oder beruflichen Umfeld für eine Verbesserung beim Umgang mit dem Lebewesen "Tier" zu kämpfen. Es gibt keine Prioritätenlisten. Jeder sollte seinen Beitrag leisten und nicht andere kritisieren, die mithelfen! Andreas Lindig, Trier, VorsitzenderLandesverband Rheinland-Pfalz des Deutschen Tierschutzbundes

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