Ihre Meinung

Zur Entscheidung über das Schulentwicklungskonzept meint dieser Leser:

Nach der Mehrheitsentscheidung über die Schließung von Grundschulen in den Stadtteilen ist mein Vertrauen in die parteipolitischen Entscheidungsträger erheblich angekratzt. Nicht weil das Schulentwicklungskonzept auf den Weg gebracht wurde, sondern weil die Parteien wieder von ihren Wahlprogrammen abgerückt sind. Vor der letzten Kommunalwahl versprach Bündnis 90/Die Grünen, sich für den Erhalt der Grundschulen einzusetzen. Noch im September 2008 lehnte die SPD die Schließung von Stadtteilschulen ab. "Jeder Stadtteil muss mit einer Grundschule versorgt sein", forderte Regina Bux. Speziell zur Grundschule Kürenz, die zunächst als einzige Grundschule geopfert wird, hieß es im Wahlprogramm der CDU: " Der Erhalt der Grundschule in der Soterstraße hat für uns hohe Bedeutung. Diese Schule ist das Herz in Alt-Kürenz und ein unverzichtbarer Mittelpunkt eines funktionierenden Gemeinwesens!" Wie glaubwürdig ist eine Partei, wenn sie bei allen verständlichen Kompromissen von ihrer Wahlaussage abrückt? Nach der nächsten Kommunalwahl sollen weitere Grundschulen in der Stadt aufgegeben werden. Ein Schelm, wer bei diesem parteipolitischen Taktieren an den Wahlkampf denkt. Für mich ist es auch ein Glaubwürdigkeitsverlust, wenn Parteien immer wieder die Stärkung der Stadtteilzentren, eine Stärkung der Ortsbeiräte und eine starke Einbindung der Bürger vor Ort fordern, dann aber Entscheidungen im Stadtrat über die Köpfe der Eltern und der Ortsbeiräte treffen. Bei der Entscheidung über Grundschulschließungen sind die Parteien von diesbezüglichen Aussagen abgerückt und haben sich gegen die Ortsbeiräte und den Bürgerwillen gestellt. Ist das eine glaubwürdige Politik? Der Beschluss zur Schließung der Kürenzer Grundschule ist für mich, wie bereits von den Elternvertretern geäußert, ein "Bauernopfer". Warum? Nachdem es erfreulicherweise zunächst zur Erhaltung der Grundschulen Pfalzel, Martin und Egbert einen Konsens zwischen den Parteivertretern gegeben hat, musste aus parteipolitischen Gründen die Grundschule Kürenz geopfert werden. Jetzt ausgerechnet die Schule zu schließen, die bestens saniert ist, während in anderen Schulen Geld für dringende Investitionen bereitgestellt werden muss, kann man nur als Schildbürgerstreich bezeichnen. Manfred Maximini, Trier

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