Im Blickpunkt: Schulen und ihre Perspektiven

Trier · Rund fünf Dutzend Tagesordnungspunkte stehen auf dem öffentlichen Programmteil der heutigen Stadtratssitzung. Besonders gefragt: Bürgermeisterin Angelika Birk in ihrer Eigenschaft als Schuldezernentin.

 Die Kinder der Medardschule bekommen neue Mitschüler: Voraussichtlich ab Herbst 2015 findet der Unterricht der Grundschule Feyen übergangsweise im Gebäude des früheren Lycée Ausone statt. TV-Foto: Roland Morgen

Die Kinder der Medardschule bekommen neue Mitschüler: Voraussichtlich ab Herbst 2015 findet der Unterricht der Grundschule Feyen übergangsweise im Gebäude des früheren Lycée Ausone statt. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Es war so spannend wie im Vorfeld eines wichtigen Fußballspiels: Wer ist dabei, wer nicht? Was beim Match die Aufstellung, das ist beim Stadtrat die Tagesordnung. Dabei oder nicht? Das war noch am Montagnachmittag die Frage, ehe das geplagte Sitzungsdienst-Team endlich das Programm bekanntgeben konnte, das heute ab 17 Uhr im Rathaussaal (Augustinerhof) behandelt wird. Alleine im öffentlichen Teil warten rund fünf Dutzend Tagesordnungspunkte. Die sicherlich spannendsten drehen sich um das aktuelle Dauer-Erregethema Schule. Schon der Einstieg hat\'s in sich: In der Einwohnerfragestunde zum Auftakt der Sitzung will Regina Bruhn, Elternsprecherin der in die Grundschule Kürenz ausgelagerten Egbert-Schule wissen, welche Zukunftsperspektive es gibt. Ihr Vorschlag: Falls es zu einer Sanierung des maroden und von Schimmel befallenen Egbert-Gebäudes kommt, dann bitte schnell und losgelöst vom Gesamt-Schulentwicklungsprozess.Feyen zieht nach Medard


Hauptadressatin der Fragen: Bürgermeisterin und Schuldezernentin Angelika Birk. Die Grünen-Politikerin dürfte es heute auf besonders viel (Sprech-)Einsatzzeit bringen. Denn von ihr werden noch mehr Antworten in Sachen Schule erwartet. So fordern CDU und SPD gemeinsam einen Sachstandsbericht zum Entwicklungskonzept. Apropos "Dabei oder nicht dabei?": Die Alternative für Deutschland (AfD) hält an ihrer Anfrage zum Planungskonzept für den Raumbedarf der Gymnasien fest und will eine Weiternutzung des Gebäudes der auslaufenden Robert-Schuman-Realschule ab 2015 durch das Humboldt-Gymnasium (HGT) erreichen. Dafür zieht die frisch in den Rat eingezogene Zweierfraktion möglicherweise ihren Antrag auf Aufhebung des Schulkonzept-Punktes zurück, der die dauerhafte schulische Nutzung des Robert-Schuman-Gebäudes ausschließt.
Auch die Verwaltung beschäftigt den Rat zum Thema Schule: So soll die Erweiterung und barrierefreie Erschließung der Grundschule Feyen beschlossen werden und die damit einhergehende vorübergehende Auslagerung des Unterrichts in die Medardschule (ehemaliges französisches Gymnasium Lycée Ausone). Kosten alles in allem: rund 4,6 Millionen Euro. Ein "Opfer" des Umzugs ist die Karnevalsgesellschaft Onner ons: Sie muss raus aus dem Ex-Lycée und einen neuen Veranstaltungsort für ihre Sitzungen finden.
Rund 60 Tagesordnungspunkte in einer Ratssitzung - das sieht rekordverdächtig aus, ist aber in diesem Jahr schon mal getoppt worden. "In der letzten Arbeitssitzung im April waren es noch einige Punkte mehr", erinnert sich Rathaus-Pressesprecher Hans-Günther Lanfer. Und die nach heute nächste Sitzung ist erst am 9. Oktober. Schon das erklärt, warum jetzt noch einmal Themen en gros aufs Tapet kommen. Manche, wie etwa eine Anfrage der Piraten (wie die AfD neu im Rat) zum Thema Inklusion, kamen auf den sprichwörtlichen letzten Drücker.
Außerdem stehen die Sommerferien vor der Tür, in denen auch der Rathaus-Betrieb nicht auf Hochtouren läuft. Deshalb hat das Baudezernat sieben Bebauungspläne auf die Tagesordnung gesetzt. Sofern der Stadtrat die entsprechenden Beschlüsse fasst, sind zur Beschleunigung der Verfahren die öffentlichen Auslegungen in den Sommerferien vorgesehen.

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