Im Sport sind die Grenzen überwunden
Fußball-Bundesliga, Saison 1984/85. Der 1. FC Kaiserslautern landet auf Platz elf. Zum Team gehört ein Ausländer, der Pole Stefan Majewski. Am Ende der Zweitliga-Saison 2009/10 gelingt Kaiserslautern die Rückkehr in die Bundesliga.
Im (erweiterten) Kader der ersten Mannschaft stehen 16 Ausländer.
Das ist ein beliebiges Beispiel. Ein anderes: Als Inter Mailand vor wenigen Wochen das Champions-League-Finale gegen Bayern gewann, stand kein einziger Italiener in der Startformation. Beim Wechsel innerhalb von europäischen Profi-Ligen denkt man eher an den belgischen Ex-Fußballer Marc Bosman als an Schengen. Mit dem Bosman-Urteil wurden 1995 die Restriktionen für Ausländer im Profisport abgeschafft. Eine Revolution. Schengen ebnete den Weg dahin.
Auch im Amateur-Sport haben die Landesgrenzen an Bedeutung verloren. Das Frauen-Handballteam aus dem luxemburgischen Bascharage wurde kürzlich in der deutschen RPS-Liga souverän Meister. Im Eishockey spielt ein Luxemburger Team in der Rheinland-Pfalz-Liga. Die Teams der deutschen Rollstuhl-Basketball-Bundesliga reisen zum Auswärtsspiel zu den Roller Bulls ins belgische St. Vith.
Etliche Trierer Fußballer können sich zudem damit rühmen, schon mal in europäischen Wettbewerben gespielt zu haben, im Uefa-Cup oder der Champions-League-Qualifikation. So half eine Trierer Fraktion mit, dass der Moselort Grevenmacher in den vergangenen Jahren sowohl die Meisterschaft als auch den Pokal in Luxemburg gewonnen hat.Andreas Feichtner