Essen und Trinken Neues Aus der Gastroszene - Trierer Posthof mit Wein und Törtchen
Trier · Direkt neben dem Kornmarkt wird es demnächst zwei neue gastronomische Angebote geben. Ein Cupcake Café und ein Weinclub ziehen dort ein. Hingegen schließt ein traditionelles Weinhaus in der City.
Stefanie Klippel ist im Backstress. Die gelernte Konditorin will am Samstag, 16. März, im Trierer Posthof ihr eigenes Café eröffnen. Mit Cupcakes. Die Minikuchen, die in tassengroßen (cup heißt Tasse) Förmchen gebacken und mit Guss oder Cremehaube verziert werden, liegen im Trend. „Es gibt keinen Kuchen, nur Cupcakes“, betont Klippel. In Bernkastel-Kues war sie mit ihrem Konzept, Törtchen nach Vorbestellung für ihre Kunden zu backen, so erfolgreich, dass sie sich jetzt einen Schritt weiter wagt. „Ich werde eine bunte Vielfalt anbieten.“
Einziehen wird Stefanie Klippel mit ihrem Team in den hinteren Bereich des Restaurants L’Osteria, wo sie auf 145 Quadratmetern genug Platz für ihre Kunden hat. „Die Fläche hat die Osteria nie selbst genutzt“, sagt Gregor Gilbers von der Trierer Unternehmensgruppe Gilbers & Baasch, die gemeinsam mit dem Bauunternehmen Matthias Ruppert aus Esch bei Wittlich die Wiederbelebung des Posthofes geplant und umgesetzt hatte.
Eine Weinbar macht zu, eine andere auf. Vor einigen Wochen machte die Nachricht die Runde, dass das Weinhaus Minarski nach mehr als 30 Jahren, davon elf Jahre in der Kochstraße 8, seine Türen schließt. Am 6. April wird es eine „Last Dance“-Abschiedsparty geben, teilen die Betreiber Elisabeth und Franz Minarski sowie Christoph Loser mit. Danach ist Schluss.
Auf ihrer Facebook-Seite sprechen die Drei auch darüber, warum sie aufhören. Letztlich seien es Altersgründe, die zur Geschäftsaufgabe geführt haben. „Vorausgegangen waren einige Jahre, die zu einer Nachfolgelösung mit Christoph Loser führen sollten. Der von den Winzern als Jahrhundertsommer gefeierte Sommer des Jahres 2018 sorgte bei uns für starke Umsatzrückgänge. Dann erreichte uns die Nachricht, dass die Besitzerfamilie des Hauses Kochstraße Nr. 8 beabsichtigt, die Immobilie zu verkaufen.“
Für Weinfans eine traurige Nachricht. Was jedoch kein Grund zum Verzweifeln ist, denn schon Anfang 2020 zieht in das Untergeschoss des Posthofes eine sogenannte wineBank ein. „Auf eine Kellerfläche, die bisher ganz ungenutzt war“, teilt Gregor Gilbers mit. Dabei soll es sich um den ehemaligen Kohlenkeller handeln, einst eine beliebte Party-Location, vom Innenhof aus nach rechts über eine Treppe zugänglich. Das Konzept stammt von dem Rheingauer Winzer und Unternehmer Christian Ress. Standorte gibt es bisher in Wien, Basel, Hamburg, Frankfurt, Wachenheim und Mainz. Der sogenannte wineBanker mietet eines der Fächer in den Tresoren und kann dort seinen eigenen Wein einlagern.
„Unter perfekten klimatischen Bedingungen“, verspricht die Homepage. Versicherung gegen Diebstahl, Vandalismus und Feuer seien inklusive. In einem stilvollen Ambiente können die Mitglieder ihre Weine dann mit ihren Gästen zu jeder Tages- und Nachtzeit trinken. „Eine voll ausgestattete Theke mit passenden Wein- und Wassergläsern, Kühlern, Dekantern und Mineralwasser“, zählt der Text auf der Homepage die Ausstattung auf. Jeder wineBanker erhält mit seiner Member’s Card neben seiner „Heimat-wineBank“ Zutritt zu allen anderen Standorten. Geschäftsführer und Clubmanager im Posthof ist Daniel Müller. „Trier als Weinstadt, umgeben von berühmten Weinanbaugebieten, ist der ideale Standort. Mit dem historischen Flair des Posthofes erzielen wir ein Gefühl von Gemütlichkeit“, schwärmt Müller.
Die Preise für die Mietfächer in der wineBank Trier sind noch unbekannt. Ein Beispiel: In der wineBank Pfalz in Wachenheim (Landkreis Bad Dürkheim) kostet ein Tresorfach für 35 Flaschen pro Monat 44 Euro.
Da das Jahr 2020 noch eine Weile auf sich warten lässt, bleibt Weinliebhabern noch genügend Zeit, geeignete Tropfen für ihren persönlichen Tresor in Trier zu organisieren. Bis dahin können potenzielle Kunden die anderen Angebote im Posthof unter die Lupe nehmen.