Immer noch kein Spatenstich in Feyen

Anders als zuletzt seitens der Stadtverwaltung angekündigt, wird der Spatenstich zum sogenannten Handwerkerpark in Trier-Feyen wohl doch nicht mehr in diesem Jahr stattfinden. Das bestätigte Oberbürgermeister Klaus Jensen auf TV-Anfrage.

Trier-Feyen. "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass wir mit den Erschließungsarbeiten zum Handwerkerpark noch in diesem Jahr beginnen können", erklärte Oberbürgermeister Klaus Jensen. Bislang hieß es, dass der Spatenstich noch für diesen Herbst geplant ist. Ursache für die weitere Verzögerung sei, dass das Mainzer Wirtschaftsministerium noch nicht fertig geprüft habe, ob die Voraussetzungen für Landeszuwendungen für diese sogenannte "wirtschaftsnahe Infrastrukturmaßnahme" auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne Castelnau in Trier-Feyen gegeben sind. "Diese Überprüfung wird wohl noch mehrere Wochen in Anspruch nehmen", erklärte OB Jensen.

Unter anderem muss Trier nachweisen, dass es für mehr als 50 Prozent der Erschließungsfläche ansiedlungswillige und förderfähige Betriebe gibt, erläutert Triers Pressesprecher Jürgen Backes. Förderfähig seien in diesem Fall Betriebe, die "Güter herstellen oder Leistungen erbringen, die regelmäßig überregional abgesetzt werden". Einen dementsprechend aktualisierten Antrag habe die Stadtverwaltung im Februar in Mainz vorgelegt.

2,5 Millionen Euro im Etat eingeplant

Die Trierer Handwerkskammer hatte im vorigen Sommer dem TV eine bis dato unter Verschluss gehaltene Liste mit Unterschriften von 40 Trierer Firmen präsentiert, die Interesse an Gewerbeflächen im Handwerkerpark hätten. Darunter Dachdecker, Bestatter, Metallbauer und Auto-Werkstätten. Würden die Reservierungswünsche tatsächlich umgesetzt, wären zehn der 14 Hektar des Geländes belegt.

Für Ankauf und Erschließung des Geländes sind 2,5 Millionen im aktuellen städtischen Haushalt vorgesehen.

Neben der langen Prüfungszeit könnte auch der Einbruch bei den Einnahmen aus der Gewerbesteuer, der ein zehn Millionen Euro großes Loch in den städtischen Haushalt reißt (TV von Donnerstag), den Handwerkerpark Feyen weiter verzögern. Auch politisch könnte der gefasste Baubeschluss nochmal auf die Agenda kommen: Denn im neuen Stadtrat, der sich am 25. August konstituiert, haben nicht mehr die Handwerkerpark-Befürworter CDU und UBM die Mehrheit. Zwar tritt auch die FDP für den Handwerkerpark ein, doch dies könnte zur Disposition stehen: In den derzeit nach TV-Informationen laufenden Gesprächen zum möglichen festen "Ampel-Bündnis", das den Handwerkerpark-Gegnern SPD und Grüne zusammen mit der FDP die Mehrheit im Rat verschaffen würde.

Auch die mit zwei Sitzen im Rat vertretene Partei Die Linke hatte sich im Vorfeld der Kommunalwahl gegen die Schaffung dieses Gewerbegebiets ausgesprochen.

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