In der Bundesliga der Fernwanderwege

Der Saar-Hunsrück-Steig hat den Sprung in die "Bundesliga" der Fernwanderwege in Deutschland geschafft: Ab Juli gehört der rund 180 Kilometer lange Weg, der die Saarschleife mit Idar-Oberstein verbindet, zum Zusammenschluss "Top Trails of Germany".

 Pittoreske Abschnitte kennzeichnen die Wegführung auf dem Saar-Hunsrück-Steig. Foto: Rolf Ruppenthal

Pittoreske Abschnitte kennzeichnen die Wegführung auf dem Saar-Hunsrück-Steig. Foto: Rolf Ruppenthal

Merzig-Wadern/Trier. In der Kooperative "Top Trails of Germany" sind die zehn besten Fernwanderwege Deutschlands vereint, der Saar-Hunsrück-Steig wird als elftes Mitglied hinzukommen, der Westerwaldsteig wird das Dutzend vollmachen. Durch die Aufnahme in diesen erlauchten Kreis versprechen sich die Projektpartner beim Saar-Hunsrück-Steig eine bessere internationale Vermarktung des Weges.

Eine Riesen-Chance für die Region



Dies wurde bei der Pressekonferenz der beteiligten Tourismus-Organisationen und der Landkreise Trier-Saarburg und Merzig-Wadern am Freitag in Orscholz deutlich. Für Daniela Schlegel-Friedrich, Landrätin des Landkreises Merzig-Wadern, ist die Aufnahme des Weges in die "Top Trails" eine "prima Sache". Als 2008 der Projektträger, der Naturpark Saar-Hunsrück, den Aufnahmeantrag gestellt habe, sei deutlich geworden, "dass es nicht einfach ist, in diesen Verbund hinein zu kommen", sagte die Landrätin. Dieter Schmitt, Beigeordneter des Kreises Trier-Saarburg, sieht in dem Weg ein Symbol des Zusammenwachsens der Region: "Uns verbindet aus der Geschichte her ohnehin vieles, aber der Saar-Hunsrück-Steig hat gezeigt, wie gut die Menschen hier über Landesgrenzen hinweg zusammenarbeiten können." Der Wanderweg sei eine "Riesen-Chance", den Saar-Hunsrück-Raum national und international noch bekannter zu machen.

Wie Achim Laub vom Projektbüro des Saar-Hunsrück-Steiges in Losheim darlegte, gebe es seitens der "Top Trails" eine Kriterienliste, die für die Aufnahme zu erfüllen seien. Laub: "Wir haben die Konzeption des Weges kürzlich bei der Tourismusmesse CMT in Stuttgart vorgestellt und festgestellt, dass wir vieles von dem schon erreicht haben, woran andere noch arbeiten." So sei das Konzept der "Traumschleifen", also die Anbindung hochwertiger Premium-Tageswanderwege an den Saar-Hunsrück-Steig, ebenso positiv bewertet worden wie die vom Projektbüro geleistete konstante Qualitätssicherung. Die schlage sich in vielen kleineren und größeren Verbesserungen an der ursprünglichen Wegführung nieder und werde sich - davon ist Laub überzeugt - bei der 2009 anstehenden Neu-Zertifizierung des Weges positiv bemerkbar machen.

Zur Resonanz des Weges sagte Laub, nach den Erhebungen des Projektbüros seien 2008 rund 100 000 Wanderer originär auf dem Saar-Hunsrück-Steig unterwegs gewesen. In diese Zahl nicht eingerechnet sind jene, die einen der kürzeren Premiumwege abmarschiert sind, die zum Teil über den Saar-Hunsrück-Steig führen, und die damit zumindest ein Teilstück des Fernweges passiert haben. Konkret werde der Saar-Hunsrück-Steig jährlich 5000 Euro an Marketing-Mitteln an die "Top Trails"-Kooperative abtreten, die dort für die gemeinsame Bewerbung eingesetzt werden. Dieses Geld wird von den am Weg beteiligten Kommunen zur Verfügung gestellt.

Wie Matthias Hießerich von der Mettlacher Saarschleife-Touristik sagte, stelle das für die Kommunen im Prinzip nur eine Umschichtung der Mittel dar, die sie ohnehin fürs eigene Marketing einsetzen würden. Das Gesamt-Marketing-Budget des Weges beträgt rund 235 000 Euro im Jahr, wovon etwa die Hälfte aus öffentlichen Quellen kommt, die andere Hälfte durch Sponsoring und Merchandising. Seit 1. Januar gibt es zudem mit Kerstin Schneekloth eine dritte hauptamtliche Mitarbeiterin im Losheimer Projektbüro für den Saar-Hunsrück-Steig: Die Fremdenverkehrs-Geographin aus Trier wird sich dort vorrangig um Marketing-Aufgaben kümmern, während Petra Görgen für die Qualitätssicherung des Weges zuständig ist. Dritter im Bunde ist Achim Laub. Top Trails of Germany Die Marketingkooperative "Top Trails of Germany" wurde im Jahr 2005 gegründet. Ihr gehören bislang zehn Fernwanderwege an: der Altmühltal-Panoramaweg, der Eifelsteig, der Frankenweg, der Goldsteig, der Harzer-Hexen-Steig, die Hermannshöhen, der Rennsteig, der Rheinsteig, der Rothaarsteig und der Westweg. Ab Juli werden der Saar-Hunsrück-Steig und der Westwerwaldsteig hinzukommen. Die Zielsetzung des Zusammenschlusses ist eine bessere internationale Vermarktung der "Top Trails of Germany". Die Wege, die zu dieser Kooperative gehören, bewerben sich gegenseitig und treten bei internationalen Messen unter dem Label "Top Trails of Germany" auf. Es existiert zudem ein gemeinsamer Internetauftritt: www.toptrails.de

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