Trier. "Als Ausländer bin ich für Integration sensibilisiert", sagte Thiébaut Puel, Franzose und Ortsvorsteher in Trier-Ehrang. Im Rahmen des städtischen "Integrationskonzepts Phase II" kamen Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Bildung in der Handwerkskammer zusammen, um eine Zwischenbilanz zu ziehen.
Unter dem Titel "Flüchtlinge und Migranten" liefen Workshops unter anderem zu Bildung und Sprache, Ausbildung sowie Arbeit und Weiterbildung. Dabei wurde vor allem der Wunsch nach leicht zugänglichen und zentralisierten Informationen für Flüchtlinge und Migranten deutlich, beispielsweise in Form einer zentralen Internetplattform und durch die Nutzung von sozialen Netzwerken.
Besonders im Fokus stand die sprachliche Ausbildung. "Die Erfolgsquoten bei Sprachkursen sind viel zu niedrig", sagte Markus Kleefisch von der Industrie- und Handelskammer. Mark Borkam von der Trierer Akademie für Sprachentwicklung ergänzte, dass die angebotenen Programme nicht genügend Kenntnisse vermitteln: "Die Sprachkurse enden beim Niveau B2. Wenn man qualifiziert arbeiten oder studieren will, dann reicht das nicht." Ohne genügend Sprachkenntnisse sei eine Integration von Flüchtlingen und Migranten allerdings nicht möglich. Die Ausbildung solle dezentralisiert werden und in die einzelnen Stadtteile verlegt werden, schlug Puel vor.
Maria de Jesus Duran Kremer, Vorsitzende des Beirats für Migration und Integration, sagte: "Wir müssen den Mut haben, neue Wege zu öffnen." Aus diesem Grund gibt es am Freitag, 29. Januar, einen Informationsnachmittag des Beirats für Flüchtlinge, Migranten und weitere Interessierte. Themen sind unter anderem das Schul- und Weiterbildungssystem, das politische System und die Anerkennung von im Ausland erworbenen Bildungsabschlüssen. Zudem geht es um Aktivitäten in Vereinen und Gruppen. Auf dem Programm stehen nicht einfach Vorträge, sondern Workshops, bei denen die Teilnehmer Fragen stellen und Themen vertiefen können. Dolmetscher in Englisch und Arabisch stehen zur Verfügung. Duran Kremer: "Das ist eine Pilotveranstaltung. Wir wollen in Zukunft aktiver informieren." Die Teilnahme am Infotag ist kostenlos.
Termin ist Freitag, 29. Januar, um 13 Uhr im Kongresscenter der Europäischen Rechtsakademie Trier. Information und Anmeldung beim Beirat im Trierer Rathaus am Augustinerhof, Zimmer 6, Telefon 0651/718-4452 oder 718-4450. stm