Jesus-Demo...

Manche nennen sie "Jesus-Demo": Die Fronleichnams-Prozession; katholische Gemeinden ziehen heute durch die Dörfer. Mehrere Prozessionen gibt es auch in den Trierer Stadtteilen und eine große in der Stadtmitte.

Christinnen und Christen zeigen öffentlich ihren Glauben daran, dass Jesus Christus in einem Stück Brot und im Essen und Trinken, in der Eucharistie bei ihnen ist. Und das hat inzwischen tatsächlich was von Demonstration. Diesen Glauben verstehen längst nicht mehr alle, die das am Straßenrand erleben - als Zuschauer, absichtlich vorbeigekommen oder mehr per Zufall. Werden sie peinlich berührt sein? Müssen sie weggucken und schnell weitergehen? Werden sie ihre Verlegenheit mit lauten oder sogar dummen Bemerkungen überspielen? Naja - vielleicht lassen einige sich ja auch hineinziehen in diese Erfahrung der christlichen Demonstranten: Mit Gott unterwegs zu sein auf der Straße des Lebens. Gottes Segen hinaustragen in die Welt - weil Christen wissen, dass ihnen dieser Segen nur geschenkt wird, damit sie ihn auch weitergeben. Da war der Fronleichnams-Gottesdienst in einer Trierer Pfarrei. Hochamt auf dem Platz vor der Kirche statt Prozession. Trotzdem mit Democharakter: Ein paar Nachbarn direkt am Kirchplatz spielten Zuschauer oder sogar Gegen-Demonstranten: Frühstück mit Musik auf dem Balkon im zweiten Stock, während unten der Kirchenchor sang; laute Gespräche und ein paar Kommentare über "die Katholen" da unten… Für die war es eine Übung in christlicher Toleranz. Und dadurch auch wieder ein Segen. Hinterher hat wohl jemand mit den Balkon-Leuten gesprochen. Seitdem lässt man sich wohl in Ruhe. Es bleibt eine Demonstration - eine segensreiche, hoffentlich. Altfried G. Rempe, Pastoralreferent, Trier. altfried.rempe@bistum-trier.deGlaube im Alltag Jesus-Demo... Manche nennen sie "Jesus-Demo": Die Fronleichnams-Prozession; katholische Gemeinden ziehen heute durch die Dörfer. Mehrere Prozessionen gibt es auch in den Trierer Stadtteilen und eine große in der Stadtmitte. Christinnen und Christen zeigen öffentlich ihren Glauben daran, dass Jesus Christus in einem Stück Brot und im Essen und Trinken, in der Eucharistie bei ihnen ist. Und das hat inzwischen tatsächlich was von Demonstration. Diesen Glauben verstehen längst nicht mehr alle, die das am Straßenrand erleben - als Zuschauer, absichtlich vorbeigekommen oder mehr per Zufall. Werden sie peinlich berührt sein? Müssen sie weggucken und schnell weitergehen? Werden sie ihre Verlegenheit mit lauten oder sogar dummen Bemerkungen überspielen? Naja - vielleicht lassen einige sich ja auch hineinziehen in diese Erfahrung der christlichen Demonstranten: Mit Gott unterwegs zu sein auf der Straße des Lebens. Gottes Segen hinaustragen in die Welt - weil Christen wissen, dass ihnen dieser Segen nur geschenkt wird, damit sie ihn auch weitergeben. Da war der Fronleichnams-Gottesdienst in einer Trierer Pfarrei. Hochamt auf dem Platz vor der Kirche statt Prozession. Trotzdem mit Democharakter: Ein paar Nachbarn direkt am Kirchplatz spielten Zuschauer oder sogar Gegen-Demonstranten: Frühstück mit Musik auf dem Balkon im zweiten Stock, während unten der Kirchenchor sang; laute Gespräche und ein paar Kommentare über "die Katholen" da unten… Für die war es eine Übung in christlicher Toleranz. Und dadurch auch wieder ein Segen. Hinterher hat wohl jemand mit den Balkon-Leuten gesprochen. Seitdem lässt man sich wohl in Ruhe. Es bleibt eine Demonstration - eine segensreiche, hoffentlich. Altfried G. Rempe, Pastoralreferent, Trier. altfried.rempe@bistum-trier.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort